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Kultur: Berliner Schnauze als Stilmittel Die Ohrbooten treten

morgen im Waschhaus auf

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„Der Slang ist ein Stilmittel. Das kann auch ganz schnell wieder aus meinen Texten verschwinden“, sagt Ben, rappender Sänger der Ohrbooten. Er sagt es im allerfeinsten Hochdeutsch. Dennoch gehört die Berliner Schnauze bislang zum Konzept der Berliner Band, die morgen im Waschhaus gastiert. Und wenn Ben seine Texte berlinert, wird seine Stimme vielfältig umrahmt. Nur vier Leute stehen auf der Bühne, aber Noodt, Onkel, Matze und Ben sind vielfältig talentiert und ebenso instrumentiert. Gitarre, Schlagzeug, verschiedene Tasteninstrumente, Bass, Nasenflöte, Cajon, Rassel – das klingt nach Multikulti. Und wirklich: Der überaus tanzbare Großstadtreggae mit hiphoppen Skapunkjazzmetalraggaeinflüssen scheint aus tausendundeinem Musikrezept zu stammen. „Jeder von uns kommt aus einer anderen musikalischen ’Ecke’ und alle hören immer noch alles. Wir sind offen und lassen uns einfach immer wieder neu inspirieren“. Der Erfolg gibt der mit zweieinhalb Jahren noch jungen Formation Recht. In der Bundeshauptstadt waren sie als Straßenmusikanten schnell mehr als ein Haufen junger Leute, die sich mit ihrem Können ein paar Euro nebenbei verdienten. Und vom Kiez-Geheimtipp in ein Aufnahmestudio war es dann kein so weiter Weg. Frei gemacht hat diesen Weg Campino von den Toten Hosen. Der Punk und ein Ohrboote lernten sich kennen, der Punk stellte den Kontakt zum Manager her, und Single und Debütalbum „Spieltrieb“ sind nun auf dem Label der Toten Hosen, JKP, erschienen.

Die 2005 gestartete „Spieltrieb Tour“ bringt die Ohrbooten nun von der Straße in die Clubs. In Potsdam waren sie bereits im vergangenen Jahr open air zu erleben und Ben hat das Publikum als tanzfreudig in Erinnerung: „Wenn die Leute gleich mitsingen ist das schon toll. Genauso aufregend ist es aber, ein Publikum zu erobern, das die Ohrbooten noch nicht kennt“. low

Ohrbooten im Waschhaus, heute um 21 Uhr, AK 11 Euro

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