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Kultur: Berliner Seiten

Das A-capella-Quartett The B-Side in der Urania

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Jazzbaladen, schottischer Folk, europäische Volkslieder? Das Berliner Quartett The B-Side hat alles im Repertoire, und das a capella. Beim diesjährigen Hofkonzert in der Urania, das am 20. August stattfindet, ist es live zu erleben. Das Hofkonzert selbst ist inzwischen zu einer fußwippenden Tradition geworden, an einem Abend im ausklingenden Stadtsommer lädt der Hof des Uraniaquartiers zum Tanzen, Hören und Verweilen ein. Im Kern geht es dabei stets um kulturelle Vielfalt mit einem gewissen Charme und – ebenso wie die B-Seiten auf alten Platten – um lauter Überraschungen.

The B-Side mit ihrem ganz eigenen Klang, einer Melange aus vier eigenwilligen Stimmen, die zu einer werden, passt da gut ins Konzept. Jeder der vier Sänger, die aus Deutschland, Kalifornien, Wisconsin und Kanada kommen, bringt ganz eigene Erfahrungen mit ein, als Opern- und Operettensolist, als Konzertsänger, als Jazz- oder Musicalsänger, als Ensemblemitglied und als Schauspieler. Wenn sie gemeinsam singen, entsteht aus all diesen Einflüssen mal warmer Jazz, mal übermütiger irischer Folk und mal moderne Popsongs, oft sind es Cover-Versionen anderer Künstler wie John Dowland, Roger Cicero, Harry Connick Jr. und Abba.

Angefangen haben The B-Side als das Juxtapose Quartet, heute steht der Name für die Berliner Seite, für die Stadt, in der Sarah Langley, Travis Shaw, Brady Swenson und Kerstin Graeves derzeit leben. Swenson, der Tenor der Gruppe, hat diese gewisse US-amerikanische Lässigkeit in der Stimme, die Nonchalance eines alten Countrysängers – nur dass er nicht alt ist und inzwischen seit 20 Jahren in Berlin lebt. Vor seiner Zeit bei The B-Side trat er in Musicals auf, „Hair“, „Jesus Christ Superstar“ oder „Les Miserables“, er komponiert, nicht nur für seine andere Band Brady’s & Gentlemen, sondern auch etwa die offizielle Hymne zur Olympiabewerbung der Stadt Leipzig im Jahr 2012.

In Leipzig begann seine Kollegin Kerstin Graeves ihr Musikstudium, 1989 war das. Bald sang sie im Berliner Kammerchor „Jeunesse Berlin“, heute arbeitet sie als Gesangscoach für Solisten und Ensembles. Dem The B-Side Quartett leiht sie ihre Alt- und Mezzosopranstimme, und kann ihre Leidenschaft fürs A-capella-Singen endlich voll ausleben: Als Nesthäkchen durfte sie ihre erste Band – oder besser: die ihrer Geschwister – lediglich artistisch begleiten. Das reichte ihr schon damals nicht und so entwickelte sie mit ihrer Triola eine eigene Performance für Familienfeiern.

Das Nesthäkchen bei The B-Side ist die Sopranistin Sarah Langley, sie hat ihr Gesangsstudium an der „Mount Allison University“ in New Brunswick absolviert und später an der „Glenn Gould School“ in Toronto studiert. Ebenfalls in Kanada arbeitete sie als Musicaldarstellerin und sang etwa in „Anne and Gilbert, Josephine in HMS Pinafore“ oder „The Yeoman of the Guard“ mit. In Berlin lebt sie erst seit 2011.

Etwas länger als Sarah Langley ist Travis Shaw schon im Musikgeschäft: Seit 20 Jahren ist er Sänger, Chorleiter und Musiklehrer. Geboren in Kalifornien, studierte er Musik in Iowa, trat später im Berliner Friedrichstadtpalast in der Revue „Jazzleggs“ auf, mit seinem ersten A-capella-Projekt „World a Fair“ aber auch in der „Bar jeder Vernunft“. Außerdem leitet er den Chor der „American Church in Berlin“. alm

The B-Side sind am Mittwoch, dem 20. August, ab 18 Uhr im Hof der Urania, Gutenbergstraße 71/72, zu hören. Karten kosten 18, ermäßigt 10 Euro.

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