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Kultur: Bibers mystische Tongedichte

Heute gehört es zu Bibers wohl bekanntestem Werk: Die 16 Mysteriensonaten, auch bekannt als 15 Rosenkranz-Sonaten und eine Passacaglia in g-Moll für solo Violine aus dem Jahr 1670. Und das, obwohl sie zu seinen Lebzeiten niemals gedruckt wurden und bis zu ihrer erstmaligen Veröffentlichung im Jahr 1905 völlig unbekannt war.

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Heute gehört es zu Bibers wohl bekanntestem Werk: Die 16 Mysteriensonaten, auch bekannt als 15 Rosenkranz-Sonaten und eine Passacaglia in g-Moll für solo Violine aus dem Jahr 1670. Und das, obwohl sie zu seinen Lebzeiten niemals gedruckt wurden und bis zu ihrer erstmaligen Veröffentlichung im Jahr 1905 völlig unbekannt war. Am heutige Donnerstag werden Swantje Hoffmann (Violine) und Torsten Johann (Cembalo/Orgel) vom bekannten Freiburger Barockorchester, Ausschnitte aus diesem faszinierenden und aufwühlenden Zyklus um 20 Uhr im Kammermusiksaal Havelschlösschen, Waldmüllerstraße 3a, vorstellen.

Heinrich Ignaz Franz Biber von Bibern, geboren im böhmischen Wartenberg, war neben seiner Tätigkeit als Komponist, ein bekannter Geiger der Barockzeit. Charles Burney, englischer Musikhistoriker im 18. Jahrhundert, schrieb dass „unter allen Violinspielern des letzten Jahrhunderts Biber scheinbar der Beste gewesen ist, und seine Solos zählen zur schwierigsten und einfallsreichsten Musik, die ich aus dieser Zeit kenne“. Dabei kannte Burney noch nicht einmal die Mysteriensonaten. Sie werden auch als mystische Tongedichte bezeichnet, Meditationen über das Leben Christi und der Jungfrau Maria, in denen das Rauschen der Engelsflügel und das schmerzende Schlagen der Nägel ins Kreuz einen bis heute kaum entsprechenden klanglichen Ausdruck gefunden haben.

Neben der Musik von Biber werden Swantje Hoffmann und Torsten Johann Werke von Kuhnau, Golde und Telemann spielen. Der Eintritt kostet 25, ermäßigt 15 Euro. Reservierungen unter Tel.: (0331) 748 14 96. D.B.

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