Kultur: Brasch und Gandersheim

HFF-Absolventen zeigen Theater in Neuer Synagoge Nach den erfolgreichen Produktionen „hausen – ein Volksliedabend“ und „Macbeth tötet den Schlaf“, zeigt sich nun das Ensemble der Schauspielabschlussklasse 2005 der Filmhochschule Potsdam mit einer neuen Theaterproduktion. Die Absolventen bringen in der Neuen Synagoge Berlin vom 8. bis 10. August sowie vom 14. bis 16. August, jeweils um 19 Uhr, zusammen mit dem Centrum Judaicum die Stücke „Rotter“ und „Lovely Rita“ von Thomas Brasch und „Sapientia“ von Hroswhita von Gandersheim an einem Abend auf die Bühne. Kritisch und reflektiert gehen die Schauspieler mit den Stücken auf der Bühne um, die den sozialen Sprengstoff von Beziehungen thematisieren. Es ist der Entwurf aus dem textlichen Material Brasch / Gandersheim ein Panorama des Glücks zu zeichnen. Eine Idee von einem Zustand der Welt, die einer genauen Beschreibung folgt und so doch nicht bleiben darf. Es geht um die Verrohung des Menschen, da wo er kein zu Hause hat und sein Ringen um eben diesen Platz. Es geht um einen Ausblick. Rotter, geschrieben von Thomas Brasch, beschreibt den Weg eines Mannes in den Krieg als Faschist und sein Herauskommen und Untergehen aus diesem als Kommunist. Rotter ist kein billiger Opportunist. Er tauscht die Utopien, nicht die Haltung. Das macht ihn bedingungslos, das macht ihn berechenbar, das macht ihn kaputt. Sein Gegenspieler ist Lackner. Lackner ist zynisch. Lackner hat einen chirurgischen Blick auf die Zeit. Lackner pfeift auf Utopien. Sapientia, geschrieben von Hroswitha von Gandersheim, Stifts - und Ordensfrau aus dem 12. Jahrhundert, beschreibt den Märtyrertod einer Mutter, Sapientia, und ihrer Töchter zur Zeit der Christenverfolgungen im alten Rom. In einer der Literatur beispiellosen Farce entfaltet Gandersheim den Anspruch der Frau auf Selbstbestimmung. Sie holt Jahrhunderte nach den Stücken des alten Griechenland die Frau ins Zentrum des Dramas zurück. Karten unter: ( 0160) 92318555.PNN