Kultur: Brennen für die Kraft des Theaters
Neues Globe Theater lädt zum Infoabend ein
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Ein festes Globe Theater in Potsdam, davon träumt Andreas Erfurth. Allerdings, so räumt er ein, wird er das noch ein bisschen länger träumen müssen, da die Theatersituation in der Stadt nicht einfach sei. Bis zur Erfüllung seines Traums wollen er und seine Kollegen vom Neuen Globe Theater das tun, was sie am besten können: Stücken – vornehmlich von Shakespeare – ihren einzigartigen, augenzwinkernden Charme einhauchen.
Gemeinsam mit Kai Frederic Schrickel und Sebastian Bischoff gründete Erfurth im letzten Jahr das Neue Globe Theater, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, Theater nahe am Publikum zu spielen. Um Zuschauer und Interessierte über ihr Konzept sowie anstehende Pläne zu informieren, laden die Theaterleute am heutigen Samstag in die Druckerei Rüss ein.
Bei einem Umtrunk und Fingerfood präsentiert die Truppe unter anderem einen kleinen Ausschnitt aus ihrer „Othello“-Produktion, die sie eventuell auch im Oktober im T-Werk in der Schiffbauergasse spielen wird. Darüber hinaus berichten sie über das Finanzierungskonzept ihres Theaters. So können Interessierte als Kulturpaten auftreten und dem Globe Theater einen Kredit für ein Jahr geben. Nach den Aufführungen wird das Geld dann aus den Einnahmen wieder zurückgezahlt. Zwar wird beispielsweise „König Lear“, der im Juni Premiere in Potsdam hat, auch vom Land und der Stadt gefördert, aber ganz reicht das nie, so Erfurth. Wie im letzten Jahr bespielt das Neue Globe Theater auch dieses Jahr die Potsdamer Schirrhofnächte Ende August. Auf dem Programm stehen Shakespeares „Hamlet“, „König Lear“ und „Die Komödie der Irrungen“. „Das T-Werk ist für uns schon fast eine kleine Heimstätte geworden“, so Erfurth.
Um aber Kultur auch in Orte zu bringen, die kein festes Theater haben, tourt die Truppe quer durch Deutschland. Künftig wollen sie brandenburgische Städte mit in die Tour einbeziehen, auf der Wunschliste stehen Brandenburg/Havel und Frankfurt (Oder). Im nächsten Jahr würden sie gerne ein modernes Stück inszenieren, das einen regionalen Bezug hat. Demnächst steht aber erst mal „König Lear“ an, den Kai Frederic Schrickel erneut mit ausschließlich männlichen Darstellern inszeniert. „Trotz aller Probleme glauben wir immer noch an die Kraft des Theaters“, so Erfurth. „Es ist einfach ein soziales Moment, das Menschen in ihrer Sehnsucht zusammenbringt.“Sarah Kugler
Infoabend heute um 18 Uhr, Druckerei Rüss, Ulanenweg 4. Anmeldung unter Erfurth@NeuesGlobeTheater.de
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