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Kultur: Christian Horns Erstlingswerk auf großer Leinwand

Der Weg zum Olymp der Filmemacher ist lang und steinig. Das musste auch der junge Regisseur Christian Horn feststellen, als er sich im November 2002 als Abiturient in sein erstes Filmprojekt stürzte.

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Der Weg zum Olymp der Filmemacher ist lang und steinig. Das musste auch der junge Regisseur Christian Horn feststellen, als er sich im November 2002 als Abiturient in sein erstes Filmprojekt stürzte. „Für die Theorie des Filmemachens hatte ich mich gar nicht interessiert“, sagte er nach der Premiere von „Dusk“ (Dämmerung) im Gymnasium auf Hermannswerder. Er habe sich „einfach eine Digitalkamera geschnappt und ausprobiert“. Acht Monate schrieb und feilte er mit seinem Freund Patrick Braun an einem Drehbuch, sechs Monate verschlang die Drehzeit des Films und die Nachbearbeitung. Die Handlung von „Dusk“ steht in der Tradition alter Kriminalfilme und sollte ursprünglich eine Horrorkomödie werden. Alles beginnt mit einem mysteriösen Mord an einem Schüler. Kommissar Henry Handke (Johannes Schmeisser), ein cholerischer Nick Knatterton-Verschnitt mit Pfeife, findet keine Spur vom Täter. Anastasia (Anna-Maria Volland), eine Freundin des Opfers, begibt sich auf eigene Suche nach dem Mörder. Ihr Lebensgefährte Kasper Janus (Patrick Braun), dessen Schizophrenie von dem geheimnisvollen Psychiater Jean-Jaques Peugeot (Florian Descher) verschwiegen wird, beklagt darauf den Tod seines Klavierschülers (Robert Luedtke). Weitere Morde geschehen, doch der Kommissar ist mehr mit sich selbst beschäftigt, als an der Lösung der Mordfälle zu arbeiten. Die künstlich verworrene Handlung klärt sich dann in einer theatralischen Schlussviertelstunde auf. Dreizehn Darsteller, allesamt aus dem Abiturjahrgang von Christian Horn, versuchten den „etwas flach gehaltenen Charakteren“ (Horn) Leben einzuhauchen. Johannes Schmeisser und Patrick Braun merkte man am deutlichsten den Theaterbackground an. Handwerkliche Schwächen im Bildaufbau, das fehlende Licht in einigen zu dunkel geratenen Außenszenen und eine schlecht gemischte Tonspur beeinträchtigten etwas das Sehvergnügen. Mit dem Blick auf das Erstlingswerk aber ist das zu verschmerzen. „Im nächsten Jahr möchte ich visuelle Kommunikation studieren“, so der Jungregisseur. Sein zweiter großer Film sei auch in Planung, ein historischer Film, der in einem Jahr fertig sein soll. Unter dem Namen seiner kleinen Firma „preussiaMedia“ will Christian Horn den Film in einem Jahr im Kasten haben. Patrick Steller

Patrick Steller

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