Kultur: Come as You are

Bei Leadbellys „Where did you sleep last night“ heulte Kurt Cobain wie ein waidwundes Tier. Ein Lied, das unter die Haut kriecht und sich festbeißt. Bis heute. Hört man das Album „MTV Unplugged“ von Nirvana dieser Tage, vielleicht zum ersten Mal nach Jahren wieder, packt einen dieser Schauer sofort, den diese raue und räudige, so abschätzige und kraftvolle Stimme einen schon damals, vor 17 Jahren, über den Rücken jagte. Und man denkt an den abwesenden, fast ablehnenden Gesichtsausdruck von Cobain bei diesem Konzert im November 1993. Fünf Monate später, am 5. April 1994, beendete dieser Sänger, der zum Gott des Grunge, zur Leidensfigur einer ganzen Generation gemacht wurde, sein Leben selbst mit einer Überdosis Heroin und einem Kopfschuss aus seiner Schrotflinte in seinem Haus in Seattle.

Am Sonntag, dem 16. Todestag von Kurt Cobain, spielen die beiden Potsdamer Tom Wischer und Dominik Henn zusammen mit dem Sänger und Gitarristen Andrew Dusk das legendäre Nirvana Unplugged-Konzert im Lindenpark nach. Im Jahr 2002 hatten diese drei Musiker, die durch Zufall in Potsdam zusammenkamen, zum ersten Mal diese Art von Gedenkkonzert gegeben. Es folgte dann jedes Jahr ihre fast werktreue Interpretation von Liedern wie „About a Girl“, „Pennyroyal Tea“, „Something in the Way“ oder „Come as You Are“. Und neben den altgedienten Nirvana-Fans kam auch der junge Nachwuchs hinzu. Nach zwei Jahren Pause sind die drei wieder unter dem Namen „Dusk“ unterwegs, um mit ihrem Konzert an einen großen und tragischen Musiker zu erinnern. Dirk Becker

Dusk spielen „Nirvana Unplugged“ am Sonntag, 4. April, 21 Uhr, im Salon des Lindenparks, Stahnsdorfer Str. 76-78. Der Eintritt kostet 5 Euro

Dirk Becker