zum Hauptinhalt

Kultur: Das andere Weihnachtssingen

In der Waschbar stehen Michael Jackson und die Powers auf dem Programm

Stand:

Wenn Bonny M. oder Michael Jackson auf Nicole oder die Wildecker Herzbuben treffen, verspricht das eine wilde Mischung. So geschehen am Wochenende beim legendären Weihnachtssingen in der Waschbar, der Kiezkneipe in Potsdam West. Bereits acht Tage nach Beginn des Kartenvorverkaufs waren alle Tickets dieses zum fünften Mal stattfindenden Events unter die Leute gebracht.

Aber hier werden keine besinnlichen Weihnachtslieder gesungen. Im Gegenteil. Alle, die Lust und Laune haben, sind aufgerufen, sich mit einem möglichst schrägen Interpreten an diesem Karaokespektakel zu beteiligen. Kostüm ist dabei natürlich Pflicht!

Begleitet wurden die sangesmutigen Verwandlungskünstler des diesjährigen Weihnachtssingens von der Garnichtübel Showband, die professionell alles von Volksmusik über Pop bis zu Punk spielte. Inhaltlich professionell auch die Anmoderation der Stars und Sternchen. Ähnlich den Popsplits von Radio Eins, gab es jeweils einen kurzen Einblick in die Vita des folgenden Akts. Allerdings wirkte die eine oder andere Moderatorin etwas übermotiviert und sollte, mit Hinblick auf das nächste Weihnachtssingen, über einen Karrierewechsel nachdenken.

Egal, die Stimmung war gut, das Publikum vielschichtig und hochmotiviert, Das Bier floss in Strömen und von „Herzilein“ über „La Cucaracha“ wurde alles geboten. Wenn der ein oder andere Beitrag stimmlich etwas schwach blieb, für die Gäste gab es so zumindest genug Gründe zum Lachen und Tanzen. Die Überraschung des Abends war Michael Jackson, der aus seinem Hit „Beat it“ kurzerhand den Song „’n Kühlet“ machte und so über die Vorzüge sämtlicher, natürlich eisgekühlter Biersorten philosophierte.

Sieger des Abends waren dann aber ganz ohne Zweifel – der anhaltende Applaus hatte es bewiesen – Albina und Romano Power. Das Paar, für diesen Abend noch einmal glücklich vereint, hatte extra ihren Hit „Felicita“ mit einem neuen Text versehen und eine Ode an die Waschbar und ihre unwiderstehliche Anziehungskraft daraus gemacht. Das Kiezpublikum war gerührt und begeistert und forderte sofort eine Zugabe. Wenn würde es bei so viel Hingabe wundern, wenn jetzt nicht immer mal wieder ein Gast in der Waschhbar sitzt, der mit verklärtem Lächeln ein paar Zeilen des neuen Kneipenhits vor sich hin singt? Oder bleibt doch David Hasselhoffs „Locking for Freedom“ ungeschlagener Liebling der Waschbarbesucher? Diesmal jedenfalls war er noch einmal Schlusssong dieses Weihnachtssingens und alle stimmten enthusiastisch mit ein. Andrea Schneider

Andrea Schneider

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })