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Kultur: Das liebe Laster

Michael Ranz und Edgar May mit „Nackig – Tugend ist aller Laster Anfang“ im Kabarett Obelisk

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Wie war das gleich noch mit dem willigen Geist und dem schwachen Fleisch? Nun, der Mensch besteht aus zwei Teilen, dem Körper und dem Geist. Der Körper hat aber viel mehr Spaß. Seit Jahrtausenden geben uns die Religionen und die Philosophen Regelwerke zum tugendhaften und maßvollen Leben an die Hand. Wie steht es aber nun mit den Sieben Todsünden? Wie halten es Mann und Frau mit dem Pfad der Tugend?

Die beiden Kabarettisten Michael Ranz und Edgar May gehen in ihrem Programm „Nackig – Tugend ist aller Laster Anfang“ ab heute bis einschließlich Samstag, 31. Juli, jeweils 19.30 Uhr, im Kabarett am Obelisk in der Charlottenstraße vor allem mit der eigenen Spezies ins Gericht. Bei Habgier und Völlerei seien die Karten noch etwa gleich gemischt, aber die Trägheit sei schon eher männlich. Und erst einmal die Wollust! „Wollüstige Frauen? Schön wär’s“, stöhnt Ranz. „Ein Mann indes kann der Wollust nicht widerstehen. Sie ist der Ruf des Blutes. Denken und wollüstig sein? Für beides reicht das Blut im Körper des Mannes nicht.“ Ein klares Bekenntnis.

Es war lediglich eine Frage der Zeit, dass sich Ranz und May der Themen Sünden, Tugenden und gute Vorsätze annehmen. Qualifiziertere Experten sind da schwerlich zu finden. Edgar May, vor die Wahl zwischen zwei Sünden gestellt, wählt grundsätzlich die, die er noch nicht kennt und Michal Ranz ist derart faul, dass er allabendlich den lieben Gott bittet, die angekreuzten Stellen im Gebetbuch selber zu lesen.

In „Nackig “ marschieren Ranz und May in das von Gutmenschen verteidigte Reich des politisch Korrekten ein und meucheln und wüten putzmunter drauf los. „Nackig“, das ist ein zweistündiges Plädoyer für die Lasterhaftigkeit mit Texten von Ranz und May, Tobias Saalfeld und dem badischen Autorenkollektiv Weismann, Bohnert, Dresel. kip

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