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Kultur: Das Schlagzeugklavier

Angelo Kelly zu Gast im Waldschloss

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Angelo Kelly zu Gast im Waldschloss Etwas verloren sieht Angelo Kelly aus, wie er zwischen den vielen Trommeln und Becken sitzt. 30 Trommeln und 20 Becken hat er um sich herum. Ein Schlagzeug ist es, aber ein besonderes. Es ist aufgebaut und gestimmt wie ein Klavier. Und kann man mit so einem Schlagzeug Klavier spielen? Die Frage wird sich so mancher gestellt haben, der am Samstagabend ins Waldschloss kam, um dort Angelo Kelly auf seiner ersten „Piano Drums Tour“ zu sehen. Es ist sein fünfter Auftritt im Rahmen dieser Tournee, auf die er zwei Jahre hingearbeitet hat. Die Idee, auf einem Schlagzeug Töne zu spielen, ist nicht neu. Aber dass das ganze Schlagzeug entsprechend einer Klaviertastatur gestimmt und aufgebaut ist, das ist Angelo Kellys Idee. Der Sänger und Schlagzeuger der Kelly Family bekommt im Alter von sieben Jahren die ersten Rhythmen von seinem Bruder Johnny beigebracht, mit elf kommt das erste eigene Schlagzeug. 1996, Angelo ist 15 Jahre alt, landet das von ihm geschrieben Lied „I can“t help myself“ in acht Ländern auf Platz eins der Charts. Heute ist es ruhiger geworden um die Kelly Family und so steht Angelo entspannt auf der Bühne und beantwortet zwischen seinen Stücken Fragen. Ob er denn auch elektronische Elemente einbeziehen wolle. Das verneint er, akustisch sei eine größere Herausforderung. Und das glaubt man ihm gerne, wenn er inmitten seiner ganzen Trommeln sitzt und die Hände nur so herumfliegen. Mit den Füßen spielt er meist den Grundrhythmus, während er mit den Händen die Melodien gibt. Wie am Klavier begleitet er auf den tieferen Trommeln mit der linken Hand, während die rechte den Melodieteil übernimmt. Weil aber bei einem Schlagzeug die Töne nicht lange klingen, ist selbst die Melodie noch Rhythmus. Für Begeisterung sorgt er damit nicht nur bei seinem eingeschworenen, weiblichen Fanpublikum. Der Saal im Waldschloss ist voll, man sitzt und beobachtet. Dann die Ankündigung zu einem improvisierten Teil, bei dem sich Angelo noch einmal richtig verausgabt. Eine Zugabe muss er noch spielen, dann heißt es, viele Autogramme geben an seine weiblichen Fans. Das restliche Publikum sitzt noch vereinzelt im Raum und fachsimpelt ein wenig. Philipp Rothmann

Philipp Rothmann

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