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Kultur: Der Lederästhet

Khachtur Haratyunyan kreiert besondere Bilder

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Khachtur Haratyunyan ist ein praktischer Mensch, der sich die Welt gern schön macht und weiße Wände bunt. So kam der Schuhmacher, der in Armenien geboren wurde, in der ukrainischen Millionenstadt Chalkow aufwuchs und vor sieben Jahren mit seiner Frau nach Potsdam zog, auf die Idee, seine Vorliebe für Leder mit der Verschönerung seiner Wohnung zu verbinden. Er setzte sich an seinen Arbeitstisch, nahm einen Bleistift in die Hand, begann eine Skizze auf Papier zu bringen und übertrug sie dann auf Leder. Ein Rahmen drum herum – und schon war der Wandschmuck fertig.

Inzwischen müssten auch die Wände seiner Potsdamer Wohnung voll behängt sein. 15 Bilder aus Leder hat er bislang gefertigt. Elf davon sind in dieser Woche in der Jüdischen Gemeinde in Potsdam ausgestellt: Bilder mit großflächigen Mustern, mit feineren Mosaiken, Ornamenten und an sich öffnende Blumen erinnernde Formen. Die Arbeiten sind ungewöhnliches Kunsthandwerk, das im Laufe der Zeit immer feingliedriger geworden ist, sagt er.

Der Lederkünstler arbeitet jetzt mit Schablonen, die er auf gefärbtes Leder auflegt, um dann mit scharfem Skalpell die Konturen nachzuziehen, die er auf Holzflächen klebt. Die Farben des Leders, das er sich, wie das Holz für die Rahmen, vom Flohmarkt besorgt, sind eher gedeckt: braun, beige, dunkelrot – nur das Türkis, mal ein Rosarot, strahlen hervor.

Bis einschließlich Sonntag nun sind die durchaus ästhetischen, mitunter aber durch Farben und dunkle Rahmen etwas schwer wirkenden Muster zu sehen. Danach holt sie sich der Schuhmacher wieder in die eigenen vier Wände zurück. „Dort wirken sie besser“, sagt er, in Kombination mit Vasen zum Beispiel. Maha

Jüdische Gemeinde, Schlossstraße 1, Mi, Do 8 bis 16 Uhr, Fr 9 bis 14 Uhr, So 12 bis 14 Uhr

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