Kultur: Der Mythos Napoleon
Alexander Gauland im Gespräch mit Johannes Willms in der Villa Quandt
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In der Stunde seiner endgültigen Erniedrigung begann Napoleons größter Triumph: Verbannt auf das ungastliche St. Helena nutzt der Gefangene seine einzige Chance und stilisiert sich zum Märtyrer. Der Mythos Napoleon entsteht in den Memoiren, die er seinen vier „Jüngern“ diktierte. Johannes Willms zeigt in seinem Buch „Napoleon. Verbannung und Verklärung“, wie die machtvolle Verklärung Napoleons das Schicksal Europas im 19. Jahrhundert bestimmt: Die Revolution von 1848 brach sich im Zeichen von Napoleons vermeintlichem politischem Testament Bahn. Napoleon III., sein 1851 durch einen Staatsstreich an die Macht gelangter Neffe, verstand sich als Vollender dieser Ideen. In Erinnerung bleibt ein dreifacher Napoleonmythos: als Vollstrecker der Revolution, als Einiger Europas und als Friedensstifter. Napoleon verstand es, die Kraft der Geschichte für sich zu nutzen. Seine Botschaft ist hochaktuell: Wer Mythen schafft, beherrscht die Welt. Militärisch wurde Napoleon geschlagen, doch seine Vorstellungen haben Europa und Frankreich neu erfunden. Das Buch wird am 14. Juni um 11 Uhr in einem Gespräch zwischen Alexander Gauland und dem Autoren in der Villa Qunadt, Große Weinmeisterstraße 46/47, vorgestellt.
Johannes Willms studierte Klassische Philologie, Geschichte, Politik und Kunstgeschichte. Er war Leiter der Redaktion „aspekte“ beim ZDF; er ist leitender Redakteur der „Süddeutschen Zeitung“ und lebt in München und Paris. kip
Veranstaltet vom Brandenburgischen Literaturbüros in Kooperation mit der Friedrich-Naumann-Stiftung.
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