Kultur: Der schwierige Weg zum Frieden „Potsdam – Kundus“
im Hans Otto Theater
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Es ist die erste Premiere im Hans Otto Theater im neuen Jahr. Und sie wird die Zuschauer mit einer Wirklichkeit konfrontieren, die so weit weg scheint und doch so nah ist. „Potsdam – Kundus. Der schwierige Weg zum Frieden in Afghanistan“, heißt das Theaterstück, das am kommenden Mittwoch, dem 12. Januar, auf der Bühne in der Reithalle zu sehen ist. Für Konzept, Buch und Regie des dokumentarischen Theaterabend zeichnet Clemens Bechtel verantwortlich, dessen erfolgreiche Hans Otto Theater-Inszenierung „Staats-Sicherheiten“ mit dem Friedrich-Luft-Preis 2008 ausgezeichnet wurde.
„Wir können auf eine gute Bilanz zurückblicken“, sagte Hans-Werner Fritz, Generalmajor der Bundeswehr und derzeit Kommandeur des Regionalkommandos Nord (RC North) der ISAF-Truppen in Afghanistan Ende Dezember in einem Interview. Rund 11 000 Soldaten aus 16 Nationen, darunter etwa 5000 Soldaten der Bundeswehr, stehen unter seinem Kommando. „Wir können“, so Fritz weiter, „auch verhalten optimistisch sein, aber wir sind noch nicht am Ende unseres Weges. Es stehen uns noch harte Wochen und Monate bevor. Ich glaube, dass das Jahr 2011 ein entscheidendes Jahr wird. Was die Erfolge angeht, können wir auf das Jahr 2010 zufrieden zurückblicken. Was mich jedes Mal sehr betroffen macht – ich bin multinationaler Kommandeur – was mich sehr traurig macht, sind verwundete Soldaten, von denen wir leider eine sehr große Anzahl haben und natürlich unsere gefallenen Kameraden. Es sind ja nicht nur deutsche Soldaten, die ihr Leben verlieren. Das sind Amerikaner, das sind Ungarn, das sind Norweger, das sind Schweden. Das ist leider eine große Zahl. Und in dieses große Bedauern schließe ich auch ausdrücklich alle afghanischen Soldaten und Polizisten ein, die ihr Leben verlieren.“
Der Inszenierung „Potsdam – Kundus. Der schwierige Weg zum Frieden in Afghanistan“ liegen umfangreiche Recherchen zu Grunde, darunter ausführliche Gespräche mit Menschen aus verschiedensten Umfeldern der deutschen Gesellschaft, die mit dem deutschen Afghanistanengagement seit 2001 vor Ort eigene Erfahrungen gemacht haben: Mitglieder des Bundestages, Vertreter der Bundeswehr und des Einsatzführungskommandos in Potsdam-Geltow, der staatlichen und nichtstaatlichen Entwicklungshilfe, profilierte Experten, Berater und aus Afghanistan stammende Menschen. Einige der Gesprächspartner werden in Videoaufzeichnungen am Abend präsent sein. Dokumentarisches Material, Erlebnisberichte, Zeugnisse aus vielfältigsten Quellen bilden die Grundlage für den Theaterabend.
„Potsdam – Kundus. Der schwierige Weg zum Frieden in Afghanistan“ soll einerseits das Bewusstsein schärfen für die komplexen Fragestellungen, auch Dilemmata, in die Menschen im Zusammenhang mit dem deutschen Engagement in Afghanistan geraten; andererseits auch sinnlich-emotional verstehbar machen, was sie in Afghanistan erleben. kip
Die Premiere von „Potsdam – Kundus. Der schwierige Weg zum Frieden in Afghanistan“ am Mittwoch, 12. Januar, um 19.30 Uhr in der Reithalle in der Schiffbauergasse. Restkarten unter Tel.: (0331) 98 11 8. Weitere Vorstellungen am 13., 27. und 29. Januar, jeweils 19 Uhr
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