Kultur: Der sorglose Punkt zum Tag der Wahlen
Die Künstlerin Patricia Vester hat in der Lindenstraße 15 die Wortkunstgalerie „Verbalart“ eröffnet, in der sie einige ihrer Projekte vorstellt. Bisher von der Fotografin Kathrin Ollroge genutzt, tragen die Räumlichkeiten nun erneut Ausstellungscharakter.
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Die Künstlerin Patricia Vester hat in der Lindenstraße 15 die Wortkunstgalerie „Verbalart“ eröffnet, in der sie einige ihrer Projekte vorstellt. Bisher von der Fotografin Kathrin Ollroge genutzt, tragen die Räumlichkeiten nun erneut Ausstellungscharakter. Gezeigt werden bis Ende Oktober die von Patricia Vester erfundenen Wortkunst-Metallgrafiken und Papierarbeiten, wie die Wortkunstaktion „Jeder Tag ist Muttertag“, welche jährlich stattfindet und sich mittlerweile großer Beliebtheit erfreut, sowie ihre Sammlung „Stereotypen“, die komisch bis tragisch ein Bild vom heutigen Umgang mit Stigmatisierungen zeichnet.
Eine neue Wortkunstaktion wird zum Tag der Wahlen am 27. September zwischen der Galerietür und der „Familie Grün“ stattfinden: „Tausend Papiere, tausend Forderungen, tausend Mahnungen: Negative oder werbende, belästigende Post bestimmt unseren Alltag, macht uns Sorgen und bürdet uns Ängste auf. Finden wir einen Punkt, an dem das Leben noch sorgenfrei ist. Ohne das Papier, das uns beherrscht“, sagte Patricia Vester.
Sie lädt die Potsdamer dazu ein, allen Papierkram, der sie belastet, am 27. September von 12 bis 17 Uhr auf der Brandenburger Straße abzulegen. Alte Rechnungen, hässliche Briefe, Schnipsel können sich dort häufen. Es können aber auch Sorgen und Ängste vor Ort zu Papier gebracht, wie in einer Art Ritual, abgegeben, losgelassen werden.
Ob die Papierberge am Abend, zum Abschluss der Aktion, rituell angezündet oder zu einer Art Fußball geformt werden, der durch die Straßen Potsdams geschossen wird, ist offen. kip
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