Kultur: „Der Tango, Borges und ich“

Die bekannte Schauspielerin und Sängerin Hanna Schygulla zu Gast im Nikolaisaal Mit ihrem neuen Programm „Der Tango, Borges und ich“ gastiert die bekannte Schauspielerin und Sängerin Hanna Schygulla am 25. Oktober um 20 Uhr im Nikolaisaal. Der Abend ist dem bedeutendsten argentinischen Dichter Jorge Luis Borges (1899-1986), dem „Vater des magischen Realismus“, gewidmet. Hanna Schygulla erzählt Miniaturen, kleine „große“ Geschichten des Argentiniers (u.a. die Titel gebende Geschichte „Borges und ich“) und singt Tangos von Carlos Gardel, A.G. Villoldo, Marianito Mores und Peter Ludwig. Die Musik bewegt sich somit entlang eines Zeitraums von 90 Jahren – als gesungener und konzertanter Tango (gespielt von dem Pianisten Peter Ludwig und dem Cellisten Peter Wöpke). Dieser Abend beschwört Bilder und Klänge eines poetisch-verwunschenen Buenos Aires herauf und zeichnet damit gleichsam die Geschichte des Tangos nach. „In Borges und ich“ schwingt meine enge Beziehung zur lateinamerikanischen Welt des magischen Realismus“ mit, wie sie dadurch entstanden ist, dass Gabriel García Marquez mich vor mehr als zehn Jahren zur Protagonistin seiner fantasmagorischen Fernsehserie Ich verleihe mich zum Träumen“ gemacht hat. Während der monatelangen Drehzeit auf Kuba habe ich nicht nur spanisch gelernt, sondern dort hat auch mein Hang zum Magischen in der Realität seine zweite Heimat gefunden“, sagte Hanna Schygulla. Sie gilt heute als eine der herausragenden Persönlichkeiten des europäischen Films. Während ihres Studiums an der Münchener Filmhochschule lernte sie 1966 Rainer Werner Fassbinder kennen, mit dem sie in dreizehn Jahren über 20 Filme gestaltete, darunter „Die Ehe der Maria Braun“, „Effi Briest“, „Lili Marleen“ und „Berlin Alexanderplatz“. Zugleich entwickelte sich die Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Wim Wenders, Margarethe von Trotta und Volker Schlöndorff. Ab 1981 übernahm Hanna Schygulla in internationalen Produktionen führende Rollen und arbeitete dabei u.a. mit Carlos Saura, Jean-Luc Godard, Andrzej Wajda und Marvin Chomsky zusammen. PNN