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Kultur: Der Turm

Jan Fiebelkorn-Drasen engagiert sich fürs Mauergedenken am Jungfernsee

Stand:

Herr Fiebelkorn-Drasen, wie haben Sie den 9. November 1989 erlebt?

Ich war mit meiner Frau in Westberlin auf dem Dach eines Atelierhauses, in dem sie damals ein Atelier hatte, direkt am Checkpoint Charlie. Von dort aus haben wir das Geschehen beobachtet. Später sind wir zur Bornholmer Straße gefahren und haben die Grenzüberschreitenden beklatscht.

Sie haben 30 Jahre in Westberlin gewohnt, wann kamen Sie nach Potsdam?

Ich und meine Frau sind 1996 nach Potsdam in unmittelbare Nähe des Neuen Gartens gezogen.

Und wie kamen Sie auf die Idee, sich gerade für den Erhalt der Grenzanlage am Bertiniturm einzusetzen?

Ich selber habe die Anlage ja nicht erlebt, aber die Mauer war für mich schon immer ein Thema. Wirklich aufmerksam auf die Anlage wurde ich bei einem von Bob Bahra ...

... Sie meinen den 2013 verstorbenen Potsdamer Künstler und Bürgerrechtler ...

... organisierten Mauerlauf von der Glienicker Brücke bis zum Bertiniturm und dem Gelände der ehemaligen Grenzübergangsstelle Nedlitz. Seitdem engagiere ich mich in der Nachbarschaftsinitiative Neuer Garten e.V.

Was hat die Initiative vor?

Die Nachbarschaftsinitiative plant seit 2013, aus dem Gelände um den Bertiniturm eine Gedenkstätte zu machen. Der Turm an sich wurde restauriert, allerdings ist zu wenig Platz, um in ihm eine Nutzungsfläche einzurichten. Außen wurden jetzt Haken angebracht, welche es ermöglichen, große Transparente an die Wände zu bringen. Die Außenfläche bietet genug Platz für Feste oder Gedenkfeiern – wie zum Beispiel am morgigen Sonntag.

Das Interview führten Anton Kowalski und Diederik Gieseler

Jan Fiebelkorn-Drasen (77) flüchtete 1944 aus Polen nach Westdeutschland,

studierte Schauspiel und Architektur und war dann

von 1988 bis 2007 Hochschullehrer in Berlin.

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