Kultur: Deutsch-polnische Schlingerwege
„Aber das Leben geht weiter“ ist eine Dokumentation, in der Karin Kaper ihre eigene Familie begleitet. Sie geht tief in die Vergangenheit und findet Antworten für ihre eigene Geschichte.
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„Aber das Leben geht weiter“ ist eine Dokumentation, in der Karin Kaper ihre eigene Familie begleitet. Sie geht tief in die Vergangenheit und findet Antworten für ihre eigene Geschichte. Heute um 22 Uhr kommt die Regisseurin ins Thalia-Inselkino, um ihren Film vorzustellen. Er erzählt von drei polnischen und drei deutschen Frauen aus mehreren Generationen, deren Familiengeschichte sich nach Ende des Zweiten Weltkrieges auf dramatische Weise kreuzte und dem Thema Flucht und Vertreibung ein Zeichen der Annäherung entgegensetzt. Der Film beleuchtet sehr privat ein jahrzehntelanges besonderes Kapitel in den deutsch-polnischen Beziehungen. Kommentarlos kommen die Frauen zu Wort und lassen den Betrachter Anteil nehmen an ihrer subjektiven Sicht der Ereignisse.
Dem Schicksal der Deutschen, die später in Bremen und Umgebung eine zweite Heimat fanden, wird das der polnischen Familie gegenübergestellt, die ihrerseits 1940 von der sowjetischen Armee aus Ostgebieten Polens nach Sibirien verschleppt wurde. Nach einer unglaublichen sogar bis Kirgistan führenden Odyssee bekam sie schließlich im Sommer 1945 den Hof der Deutschen zugesprochen. Ein Film, der aus dem Blick der betroffenen Frauen Machtmissbrauch und Verletzung bewegend veranschaulicht, aber auch die Debatte über aktuelle Flüchtlingsströme und Migrationsbewegungen näher bringt. kip
Für Diskussionen nach dem Film steht die Regisseurin Karin Kaper bereit. Der Eintritt kostet 6,50 Euro. Kartenreservierung unter Tel. (0331)743 70 20
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