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Kultur: Die gemalten Südseeträume Gauguins Susanne von Borsody liest bei Hofkonzerten

Er wäre so gern wild gewesen: der französische Maler Paul Gauguin. Er reist in seinem Leben zweimal nach Polynesien und hat den Wunsch, der Zivilisation zu entfliehen und ein einfaches Leben zu führen.

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Er wäre so gern wild gewesen: der französische Maler Paul Gauguin. Er reist in seinem Leben zweimal nach Polynesien und hat den Wunsch, der Zivilisation zu entfliehen und ein einfaches Leben zu führen. Im Mittelpunkt steht der Gedanke der Erneuerung der Kunst und die Rückbesinnung auf eine als verloren empfundene Ursprünglichkeit. Seine Südseeaufenthalte gelten als Initialzündung für die Entwicklung einer neuen Malerei, den Expressionismus. Auf Tahiti malte er nicht nur seine berühmten Südseebilder, die er in schwelgerischen Farben zu einem Paradies der Ursprünglichkeit verklärt, sondern schrieb auch das Buch „Noa Noa“ (Duft). Für das Verständnis seiner Malerei ist dieses Buch, das er 1897 veröffentlichte und selbst illustrierte, ein Schlüssel zum Werk und der Gefühlswelt des Malers.

Die Schauspielerin Susanne von Borsody liest am Mittwoch, dem 22. Mai, um 19 Uhr bei den Potsdamer Hofkonzerten Sanssouci im Schlosstheater im Neuen Palais aus „Noa Noa“ sowie aus Briefen, Notizen und Selbstzeugnissen von Paul Gauguin. Umrahmt wird das Programm „Gauguin kehrte nicht zurück“ von Bildern in einer Präsentation von Jens Schniedenharn. Für die musikalische Begleitung sorgt das Duo Leccornia mit Willy Freivogel an der Flöte und Siegfried Schwab auf der Gitarre. Sie spielen Werke von Fernando Sor, Erik Satie, Gabriel Fauré. Dieses literarisch-musikalisches Bilderbuch erzählt auch darüber, wie Gauguin (1848-1903) zusehends von seinen gesundheitlichen Problemen geschwächt wurde. Der rastlose Aussteiger begann Rückkehrpläne zu schmieden. Sein vertrauter Freund, der Maler George-Daniel de Montfreid, riet ihm aber dringend davon ab: „Sie sind jener legendärer Künstler, der tief in Ozeanien seine unnachahmlichen Werke entwirft, Werke, die für einen großen Menschen bestimmend sind, der sozusagen von der Welt verschwunden ist. Sie haben die Unantastbarkeit der großen Toten erreicht.“ Gauguin kehrte nicht zurück. PNN

Gemalte Südseeträume im Schlosstheater, Neues Palais, am Mittwoch, 22. Mai, um 19 Uhr. Karten unter Tel.: (0331)245609 oder www.potsdamer-hofkonzerte.de

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