Kultur: Die Kultur spricht für sich Künstlerverband mit neuem Gesamtkonzept
Ein Kunstwerk spricht für sich. Es entfaltet sich in einem Raum, in dem es ausgestellt und interpretiert wird, in dem es dem Künstler seine Identität verschafft und in dem es eine Inspiration für Neues sein kann.
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Ein Kunstwerk spricht für sich. Es entfaltet sich in einem Raum, in dem es ausgestellt und interpretiert wird, in dem es dem Künstler seine Identität verschafft und in dem es eine Inspiration für Neues sein kann. Rund um den Begriff des Raumes und seiner Bedeutung für die Kunst erschuf Anne Hofmann, ehemalige Design-Studentin der Fachhochschule Potsdam, ein Konzept für ein Corporate Design für den Brandenburgischen Verband Bildender Künstlerinnen und Künstler (BVBK). Seit dieser Woche ist mit der neuen Internetseite das letzte Teilstück dieses überarbeiteten Gesamtkonzeptes mit neuem Logo online. Ein Konzept, das Künstlern und Kunstinteressierten gleichsam einen neuen Raum eröffnen soll.
„Vieles war bisher zusammengewürfelt“, sagt Daniela Dietsche, Geschäftsführerin des BVBK. Visitenkarten, Flyer, Einladungen – alles war über die Jahre hinweg entstanden und bunt gemischt. Mit dem Umzug in die neuen Räumlichkeiten in der Charlottenstraße im vergangenen Jahr wurde der Fokus auf eine verbesserte Außenwirkung gelegt. „Die Leute müssen uns als Verband, die Galerie M und das Kulturwerk noch mehr wahrnehmen“, so Daniela Dietsche. Als Interessenvertretung eines Zusammenschlusses von 300 brandenburgischen Künstlerinnen und Künstlern fungiert der BVBK nicht nur als Galeriestandort, sondern versucht vor allem ein Netzwerk zwischen Künstlern, Ausstellungsorten und Kunstinteressierten aufzubauen. Besonders Potsdamer Künstler finden in den Galerieräumen immer wieder Möglichkeiten, in Gemeinschaftsausstellungen ihre unterschiedlichen Auseinandersetzungen mit der Stadt und ihrer Geschichte vorzustellen.
Doch 300 Künstler verschiedener Kunst- und Stilrichtungen unter ein Dach zu bekommen – und sei es nur, um für alle ein gemeinsames Logo zu entwerfen – ist keine leichte Aufgabe. „Klassisch, zeitlos und souverän, so sollte das neue Corporate-Design-Konzept sein. Wir wollten gedeckte Farben, schließlich spricht die Kunst für sich“, so Daniela Dietsche. Genaue Vorstellungen hatte sie im Vorfeld aber nicht. Gemeinsam mit Professorin Bettina Müller von der Fachhochschule Potsdam wurde vor einem Jahr ein Wettbewerb für die Studenten des Design-Studienganges ausgeschrieben.
Mit ihrem Designkonzept traf Anne Hofmann beim Vorstand des Brandenburgischen Verbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler auf einheitliche Zustimmung. Das Logo in klassisch schwarz-weißer Optik wird auf Fotografien der Kunst zentral aufgedruckt und wirkt wie ein Stempel. Dennoch wird das Eigentliche nicht verdrängt, denn im Vordergrund soll immer die Kunst stehen. „Meine Gestaltung lebt von Bildern“, sagt Anne Hofmann. Die Entscheidung für die Überarbeitung des alten Logos fiel ihr daher auch nicht schwer. Die Verbindung von Kunst und Raum hängt für sie mit ihrem ganz persönlichen Verständnis von Kunst zusammen. „Das Weiß im Logo steht für den Freiraum für neue Ideen. Der Verband spiegelt genau das wider.“
Wenn die Kunst also für sich selbst spricht, spricht der BVBK für seine Künstler. Und das auch durch das neue Corporate Design. Und nach der Meinung von Daniela Dietsche ist das zwar nicht immer eine einfache, dafür aber in diesem Fall eine durchaus gelungene Sache. Chantal Willers
Chantal Willers
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