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Diese WOCHE: Die Kulturredaktion der PNN empfiehlt

Politik? Oder Kultur?

Stand:

Politik? Oder Kultur? Wer möchte, kann diese Woche mit einem wunderbaren Mix aus beidem beginnen. Am heutigen Montag wird Arnold Pistiak im Literaturladen Wist, Dortustraße 17, ein überraschendes Licht auf den Komponisten Hanns Eisler werfden, der von den einen lediglich als der Komponist der „Spalterhymne“ wahrgenommen, von den anderen auf seine unmittelbar politischen Lieder reduziert wurde. Mithilfe der Musik will Pistiak zeigen, dass sich in Eislers Kompositionen eine versteckte, aber eindeutig antistalinistische Haltung äußert. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr.

Politisch geht es am Dienstag, 13. Mai, weiter. Die frühere DDR-Leistungssportlerin und heutige Autorin Ines Geipel liest um 19 Uhr in der Kleist-Schule, Friedrich-Ebert-Straße 17, aus ihrem neuen Buch „Generation Mauer. Ein Porträt“. Ein wichtiges Buch, denn während die Westdeutschen oft abwinken, wenn es um die Mauer geht, haben sich die politischen Brüche in ostdeutschen Biografien oft ins Private eingeschrieben. Moderiert wird der Abend von Hendrik Röder.

Politisch geht es am Mittwoch, 14. Mai, weiter. Dann hat die szenische Lesung „Krieg – stell dir vor, er wäre hier“ in der Aula der Da-Vinci-Gesamtschule, Haeckelstraße 72, Premiere. Beginn ist um 19 Uhr. Zehn Laien aus dem Kiez haben das Stück unter der künstlerischen Leitung von Gela Eichhorn entwickelt. Hintergrund ist die Situation der Asylsuchenden, die in Potsdam-West in enger Nachbarschaft mit den alteingesessenen Anwohnern leben. Mit dem Projekt sollen die Zuschauer für die Hintergründe der Flucht sensibilisiert werden und so eine offenere Haltung zu ihren neuen Nachbarn entwickeln können. Das Stück wird außerdem am Donnerstag, 15. Mai, um 20 Uhr in der Buchhandlung Viktoriagarten gezeigt.

Zum 100. Geburtstag von Arno Schmidt liest Bernd Rauschenbach, ebenfalls am Donnerstag, dem 15. Mai, aus dem „Großen Lesebuch“ des 1979 in Celle gestorbenen Autors. Darin versammelt sind kürzere Texte Schmidt, der sich – stets originell und analytisch – mit der europäischen und amerikanischen Avantgarde auseinandergesetzt hat. Seit dem Erscheinen seiner Erzählung „Leviathan“ (1949) zählt er zu den bedeutendsten Schriftstellern der deutschen Nachkriegsliteratur. Die Lesung in der Villa Quandt, Große Weinmeisterstraße 46/47, beginnt um 20 Uhr. Noch einmal Wissen tanken, bevor es ins entspannte Wochenende geht: Am Freitag, 16. Mai, findet wieder der Science-Slam statt. Auf der Bühne des Waschhaus (Schiffbauergasse) erklärt diesmal ein Gravitationsphysiker seine Forschung über Dunkle Materie. Daneben gibt es eine Präsentation über Erdrutsch, eine über ein Energieeffizienzhaus auf einem Hochhausdach sowie ein Vortrag über die „Macht und Ohnmacht der Gedanken“. Einlass ist ab 19 Uhr. Ebenfalls am Freitag treffen sich im „nachtboulevard“ in der Reithalle des Hans Otto Theaters (Schiffbauergasse) Schauspieler, um ihre liebsten Platten aufzulegen. Diesmal haben Raphael Rubino und Axel Sichrovsky in die Plattenkisten ihrer Jugend gegriffen. Beginn ist um 21.30 Uhr.

Am Samstag, 17. Mai, kommt dann der Zauberer unter den Schlagzeugern, Johannes Fischer, in den Nikolaisaal, Wilhelm-Staab-Straße 10/11. Zusammen mit der Kammerakademie Potsdam spielt er unter der Leitung von Antonello Manacorda ein Sinfoniekonzert mit Werken von Sergej Prokofieff, Erkki-Sven Tüür und Richard Strauss. Im Zentrum des Programms steht dabei das virtuose Marimba-Konzert des estnischen Komponisten Erkki-Sven Tüür, das alle Klänge aus einem zentralen Marimba-Klang entwickelt. Beginn ist um 19.30 Uhr. PNN

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