Diese WOCHE: Die Kulturredaktion der PNN empfiehlt
In seiner Familie wurde darüber geschwiegen. Erst als Klaus Stanjek 40 Jahre alt war, erfuhr er fast zufällig, dass sein Onkel schwul war und wegen seiner sexuellen Orientierung acht Jahre in Konzentrationslagern gesessen hatte.
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In seiner Familie wurde darüber geschwiegen. Erst als Klaus Stanjek 40 Jahre alt war, erfuhr er fast zufällig, dass sein Onkel schwul war und wegen seiner sexuellen Orientierung acht Jahre in Konzentrationslagern gesessen hatte. Aber wieso hatte er überlebt? Durch das Hinterfragen eines Familiengeheimnisses dringt der Dokumentarfilm „Klänge des Verschweigens“ von Klaus Stanjek auch in eine Tabuzone der deutschen Vergangenheit vor. Der Professor für Dokumentarfilmregie an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ nähert sich in dem Film, der am Mittwoch um 19 Uhr im Thalia (Rudolf-Breitscheid-Straße 50) Premiere hat, der Biografie seines Onkels Wilhelm Heckmann, der einst als Lyrischer Tenor und Pianist Erfolge feierte – bevor die Nazis ihn aufgrund seiner Bisexualität abtransportierten.
Um den traumatisierten Soldaten Beckmann, der aus der Gefangenschaft heim nach Deutschland kommt und nicht mehr weiß, wohin er gehört, geht es in dem Stück „Draußen vor der Tür“. Die groteske Geschichte des Kriegsheimkehrers wurde 1947 von Wolfgang Borchert unter dem Eindruck des totalen Zusammenbruchs durch den Zweiten Weltkrieg in nur wenigen Tagen niedergeschrieben und ist seitdem zum Klassiker avanciert. Vor dem Hintergrund unzähliger traumatisierter Soldaten, die aus den weltweiten Krisengebieten unserer Tage heimkehren, liest sich Borcherts Stück als noch immer gültiges Bild ihrer Seelenlage. Studenten der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ Potsdam-Babelsberg bringen in einer Studioinszenierung Borcherts Text auf die Bühne: am Donnerstag um 19.30 Uhr in der Reithalle des Hans Otto Theaters (Schiffbauergasse).
Es ist ein Experiment: spannend und verwirrend zugleich. Die Tanzcompany Oxymoron begibt sich auf unbekanntes Terrain und arbeitet erstmals mit dem jungen litauischen Komponisten und Dirigenten Gediminas Gelgotas sowie mit dem von ihm gegründeten New Ideas & Chamber Orchestra zusammen. Das Thema ihrer Begegnung ist die Globalisierung. Gediminas Gelgotas wird die Musik zu dieser Reise komponieren und Anja Kozik die zwölf Musiker und Tänzer in einem einwöchigen Workshop inszenieren. Das Ergebnis ist Freitag um 20 Uhr im T-Werk (Schiffbauergasse) zu sehen.
Das große Finale des Landesrockwettbewerbs gibt es am Samstag um 20 Uhr im Lindenpark (Stahnsdorfer Straße 76). Vier Nachwuchsbands haben sich durch die brandenburgweiten Vorausscheide gekämpft und hoffen nun auf die Gunst von Jury und Publikum, die zu gleichen Teilen über den Sieg entscheiden.
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