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Kultur: Die Macht sei kein Selbstzweck

Ökumenischer Gottesdienst in der Nikolaikirche

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Ökumenischer Gottesdienst in der Nikolaikirche Wer aus den Potsdamer Kirchengemeinden den Ökumenischen Gottesdienst mit Bundespräsident Horst Köhler in der Nikolaikirche besuchen wollte, musste draußen bleiben. Nur eine Einladungskarte galt. Und so waren Politiker und andere hochrangige Gäste im Gotteshaus unter sich. Die Potsdamer Gemeinden waren nicht dabei, obwohl ihre Oberhirten, die der evangelischen und katholischen Kirche, die Bischöfe Wolfgang Huber und Georg Kardinal Sterzinsky, sprachen. Hätten die Veranstalter nicht auf einer Leinwand den Gottesdienst übertragen können? Man war auch bei dieser Veranstaltung auf Abwechslung bedacht. Der Nikolaichor unter der Leitung von Björn O. Wiede, Kilian Neuhaus an der neuen Altarorgel und die Sopranistin Christine Wolff boten hochrangige Kirchenmusik in bester Qualität. Aber nicht nur die Ohren hatten im Gottesdienst ihr Tun, sondern auch die Augen. Die Faster-Than-Light-Dance Company gab zu dem Sopransolo „Pie Jesu“ aus dem Requiem von Gabriel Fauré ruhig-geheimnisvolle Bewegungen, die wohl die Anbetung verdeutlichen sollten. Bischof Huber wählte für seine Predigt Worte aus dem Markus-Evangelium: „Wer groß sein will unter euch, der sei euer Diener; wer unter euch der erste sein will, der sei aller Knecht.“ Dienen statt herrschen, für andere da sein, die Macht nicht als Selbstzweck benutzen. Das war der Tenor des Bischofs in seiner Ansprache. Georg Kardinal Sterzinsky betonte, dass die Politiker immer das rechte Maß für den Gebrauch von Macht finden sollten. Zum Schluss des Gottesdienstes erklang der Choral „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“, in dem die Anwesenden kraftvoll einstimmten. K.Bü.

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