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Kultur: Die passende Einstimmung

Weihnachtskonzert des Helmholtz-Gymnasiums

Stand:

Was mit einem furiosen Trommelgewitter dreier Schlagzeuger begann, endete in weihnachtlichem Wohlgefallen beim Klang der jungen Stimmen des Großen Chors des Helmholtz-Gymnasiums. Seit vielen Jahren lädt die Schule als einzige in Potsdam an zwei Abenden hintereinander zum traditionellen Weihnachtskonzert in den Nikolaisaal ein. Festlich froh gestimmte Eltern, Lehrer, Angehörige und Freunde warten auf den Auftritt ihrer Sprösslinge, von denen wohl mehr als 150 am Konzert beteiligt waren. Dass erst mit dem Dreiklang „Tannenbaum, Weihnachtskonzert, Familie“ Weihnachten wirklich zauberhaft wird, behauptete Dieter Rauchfuß, der scheidende Direktor des Helmholtz-Gymnasiums in seiner knappen Ansprache zu Beginn.

In der Tat, wieder einmal gab es eine Wundertüte mit vielen Überraschungen bei dem insgesamt etwas zu langen Programm. In der ersten, knapp zweistündigen Hälfte wechselten viele schöne Beiträge in bunter Reihe aus Popmusik und Klassik einander ab, die leider nicht alle einzeln genannt werden können. Als Moderatoren sprachen Annemarie Kumlehn und Simon Simanowski locker und sicher. Zudem fiel Simon mit fabelhaft blitzendem Geigenspiel bei der Passacaglia aus den berühmten Rosenkranzsonaten von Ignaz Franz Biber besonders gut auf. Dem „rustikalen russischen Geiger“, wie er sich selbst scherzhaft nannte, stand die „kleine chinesische Geigenprinzessin“ Leu Huang mit dem empfindsam gespielten Fantasie Rezitativ aus George Perlmans Israeli Concerto nicht nach. Klaviersolist Alrik Wendel präsentierte den duftigen Liebestraum von Franz Liszt und Simon Huonder spielte souverän eine brillante Klaviersonate von Domenico Scarlatti.

Viele helle Gesangssternchen leuchteten auf in der Popsparte mit gut gewählten Songs aus den Hitparaden, passend zu Stimmlagen und oft auch zur weihnachtlichen Stimmung wie im bekannten „Wintersong“. Das Hauptthema Liebe erklang auch im Lied „More than words“, das von Antonia Krämer und Berenike Blaser anmutig zweistimmig gesungen wurde. Trotz krankheitsbedingten Ausfällen wartete das kleine Orchester mit Giacomo Rossinis lustig arrangierter Tell-Ouvertüre auf. Geleitet wird es von Frank Siegmeier, der außerdem seit vielen Jahren die Big Band der Schule betreut – viel Applaus für diese Auftritte. Zuverlässig wird auch der erneut gewachsene Popchor von Ellen Rossi-Weller geführt. Nach dem spritzigen Tanzauftritt von vier niedlichen kleinen Mädchen zur Musik von „All I want for Christmas“ ging „et entspannt in die zweete Halbzeit“, wie ein begeisterter älterer Herr kommentierte.

Im zweiten Teil sang der Große Chor unter der langjährigen, verdienstvollen Leitung von Helgert Weber herzergreifend alte deutsche und ein paar englische Weihnachtslieder, stimmrein und bezaubernd altmodisch in der Auswahl, wozu die Solostimmen von Michaela Seifert und Sebastian Prange wunderbar harmonierten. Wenn nicht schon hier, so ging wohl spätestens bei der inbrünstig gesungenen Christmas-Rhapsody auch den letzten Zuhörern die Herzen auf. Recht hatte er, der Direktor Dieter Rauchfuß, mit seinen Worten.

Erst nach diesem traditionellen Konzert kann Weihnachten richtig beginnen. Babette Kaiserkern

Babette Kaiserkern

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