Kultur: Die Pilgerreise

Wolfgang Hering und Werner Knieß geben Bericht Pfarrer i.R. Wolfgang Hering und Werner Knieß werden am Sonntag, 15. August, einen Erlebnisbericht über ihre Pilgerreise nach Santiago de Compostella in der St. Nikolaikirche geben. Die Veranstaltung beginnt im Anschluß an den Sonntagsgottesdienst um 11.30 Uhr und wird mit Dias anschaulich illustriert. Der Vortrag ist der Erfahrungsbericht moderner Pilger, die auf ihrem Weg eine tiefe spirituelle Reise angetreten sind und trotzdem mit beiden Füßen fest auf dem Boden stehen. Erzählt mit dem umwerfenden trockenen Humor von Werner Knieß und den schönen Bildern verspricht er auch gute Unterhaltung mit viel Tiefgang. Die beiden Freunde sind zu Fuß den alten Jakobsweg gepilgert. Vom 16. Mai bis zum 20. Juni 2004 waren sie durch Spanien unterwegs, nur mit einem Rucksack bepackt. Jede Nacht haben sie in einer anderen Pilgerunterkunft geschlafen. „Das Pilgerleben widerspiegelt unser sonstiges Leben“, berichtet Wolfgang Hering, „Manchmal ist es hart. Da sind die vielen unruhigen Nächte, manche Blasen an den Füßen, es zwickt hier und da, die Pilgerkrankheit des verkorksten Magens, zu große Hitze oder zu langer Regen. Dann aber gibt es auch die schönen Momente, die herrlichen und abwechslungsreichen Landschaften, die staunenswerten Baudenkmäler aus 1000 Jahren und mehr und der schönste Augenblick: ans Ziel kommen, besonders dann an das letzte Ziel: die Pilgermesse in der ehrwürdigen Kathedrale von Santiago" Und sie sind auf ihrem geistlichen Weg Gott und seinen Menschen in Europa begegnet. Wolfgang Hering drückt das so aus: „Spiegelt sich im Suchen der Pilger nicht auch ein bisschen das Suchen Europas, nach seiner Seele, nach seinen Wurzeln, nach seiner Identität? Die rein technisch-bürokratische Verwaltung und der ,Markt’ können doch nicht die letzte Antwort sein. Braucht nicht unser Europa in besonderer Weise den Wunsch und von den Gläubigen her das Gebet für einen ,Bon Camino’?“ Anja Nietz

Anja Nietz