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Kultur: Die Präzision der Unglücklichen Sascha Arango liest beim Festival „lit:potsdam“

Er ist ein Geschichtenerzähler – aber einer, der seine Geschichten in der Regel nicht zwischen zwei Buchdeckel gepresst sehen will: der Berliner Autor Sascha Arango. „Wer unglücklich ist, schreibt präziser“, sagte der 55-jährige Drehbuch-, Theater- und Hörspielautor einmal in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung.

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Er ist ein Geschichtenerzähler – aber einer, der seine Geschichten in der Regel nicht zwischen zwei Buchdeckel gepresst sehen will: der Berliner Autor Sascha Arango. „Wer unglücklich ist, schreibt präziser“, sagte der 55-jährige Drehbuch-, Theater- und Hörspielautor einmal in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Grimme-Preisträger Arango als schreibender Unglücksrabe? Vielleicht, betrachtet man seine gespaltenen Figuren, denen er Leben einhaucht. Und gerade die gezeichneten Gestalten sind doch die, denen Arango seine Geschichten widmet. Am bekanntesten ist wohl seine Figur des Tatort-Kommissars Klaus Borowski, der wortkarg und charakterstark von Axel Milberg verkörpert wird. Borowski hat nicht nur Kult-Status als Ermittler, auch die Drehbücher werden regelmäßig gefeiert: Die vorletzte Folge „Borowski und der Engel“, die aus der Feder Arangos stammt, wurde für den diesjährigen Grimme-Preis nominiert.

Mittlerweile hat Sascha Arango seinen Lebensmittelpunkt ganz in der Nähe Potsdams gefunden, in dem mittelmärkischen Ortsteil von Nuthetal Tremsdorf. Die Tremsdorfer versammeln sich nur zu gern im Gemeindesaal, wenn ein neuer Arango-Tatort über den Bildschirm flimmert. Und wer genau hinsieht, der bemerkt die typischen Tremsdorf-Anspielungen, mal durch ein Auto in der Szenerie, mal durch Tremsdorf-Scherze des Kommissars.

Jetzt ist Sascha Arango jedoch nicht mit einem Drehbuch, sondern mit einem Roman zu erleben: In „Wahrheit und andere Lügen“, der dieses Jahr im Münchner Bertelsmann-Verlag erschienen ist, erschafft Arango den erfolgreichen Schriftsteller Henry, der ein Leben als skrupelloser Hochstapler führt – bis seine Geliebte von ihm schwanger wird. Nun müsste Henry seiner Frau alles erzählen – einfacher wäre es aber, die Geliebte aus dem Weg zu räumen: Doch genau dabei passiert Henry ein Fehler, der nicht wieder gutzumachen ist.

Am Samstag, dem 23. August, wird Sascha Arango um 20 Uhr in der Waschhaus-Arena aus diesem Buch lesen.

Oliver Dietrich

An dieser Stelle stellen wir bis zum Beginn von lit:potsdam am 22. August täglich einen der teilnehmenden Autoren vor

Oliver Dietrich

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