Kultur: Die Rettung zum Weihnachtsfest

Jedes Jahr das gleiche Lied. Was nun hören in dieser besinnlichen Zeit, wo einem doch ständig und überall und unaufgefordert die verklebtesten Weihnachtsweisen in die Ohren kleckern? Und wie sich schützen, wenn die unweigerliche Weihnachtsfeierfamilienzusammenkunft stattfindet und entsprechende Musik gewünscht wird? Gibt es überhaupt noch Rettung, wenn es wieder heißt: „Mach doch mal was Schönes an, was Weihnachtliches“?

Ja, in diesem Jahr heißt die Rettung Helene Blum und ihr Album „Sol“, das sie am Mittwoch, dem 15. Dezember, zusammen mit dem Violinisten Harald Haugaard in Potsdam vorstellen wird. „Nordisk Julebud“ ist der Abend im Waschhaus überschrieben, dänische und skandinavische Weihnachts- und Winterlieder wird es zu hören geben. Und wer glaubt, in Sachen Weihnachtsliedern endgültig kuriert zu sein, dem sei eine Behandlung mit Helene Blum und Harald Haugaard empfohlen. Vielleicht liegt es an der fremden Sprache, dass beim ersten Hören nicht sofort eine heftige Antireaktion eintritt. Vielleicht liegt es an dieser federleichten Stimme von Helene Blum, in der eine sehnsuchtsvolle Feierlichkeit mitschwingt. Vielleicht aber auch an der sparsamen Instrumentierung der Lieder mit Titeln wie „Liden Sol“ oder „Gennem Marv Og Ben“ mit Akustikgitarre, Violine und Flügelhorn. Ein für diese Jahreszeit fast schon perfektes Klangkunstwerk, das sogar einen bekennenden und in dieser Hinsicht unerschüttlich geglaubten Weihnachtsmuffel beglückt hat. Dirk Becker

Helene Blum & Harald Haugaard am Mittwoch, 15. Dezember, 20 Uhr, im Waschhaus, Schiffbauergasse. Eintritt kostet im Vorverkauf 12, an der Abendkasse 15 Euro

Dirk Becker