Kultur: Die Toten des Krieges
Jörg Friedrich stellt sein Weltkriegsbuch vor
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Bevor das Deutsche Reich in den Ersten Weltkrieg eintrat, hatte es den Neid der Völker auf sich gezogen - als wirtschaftlich boomende, kulturell und wissenschaftlich strahlende, sozial fortschrittliche, militärisch brillante Nation. Nach vier Jahren Krieg galt es als aggressiv, reaktionär, rechtsverachtend, schuldbeladen. Wie wurde es vom Musterschüler zum Paria Europas? Jörg Friedrich, dessen Buch „Der Brand“ über den Bombenkrieg gegen Deutschlands Städte im Zweiten Weltkrieg mittlerweile in zwölf Sprachen vorliegt, ist bekannt für unorthodoxe Fragen an die Geschichte und wirft nun einen neuen Blick auf die Weltkriegsjahre 1914 bis 1918.
In seinem Buch „14/18. Der Weg nach Versailles“ (Ullstein Verlag, 27,99 Euro), das Jörg Friedrich am morgigen Sonntag im Rahmen einer Buchpremiere in Potsdam vorstellt, fragt Friedrich unter anderem, warum die Politiker der Zeit nicht spätestens 1915 nach einer diplomatischen Lösung des Krieges suchten, obwohl sie erkannt haben mussten, wie festgefahren die Situation mittlerweile war. Friedrich konzentriert sich in „14/18. Der Weg nach Versailles“ verstärkt auch auf die Ostfront im Ersten Weltkrieg und die Nachwirkungen des Krieges in diesen Regionen, die, so seine Einschätzung, bis heute nachwirken. Und er fragt, wie die 800 000 Hungertoten in der deutschen Zivilbevölkerung einzuordnen sind, die Opfer der Blockadepolitik der deutschen Kriegsgegner wurden. PNN
Jörg Friedrich stellt „14/18. Der Weg nach Versailles“ am morgigen Sonntag um 18 Uhr im Friedenssaal in der Schopenhauerstraße 23 vor. Der Eintritt kostet 6, ermäßigt 4 Euro
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