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Dem Meister die Stirn bieten. „Krabat“ auf dem Vormarsch.

© Strokowski

Kultur: Die Verlockungen der Macht Wilde & Vogel zeigen

„Krabat“ im T-Werk

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Es ist die Geschichte eines Lehrlings, der sich gegen seinen Meister behauptet. Zehn Jahre schrieb Otfried Preußler an seinem Roman „Krabat“, der nach einer sorbischen Volkssage entstanden ist, mehrfach verfilmt wurde und immer wieder auf die Bühne gelangt. Auch das Figurentheater Wilde & Vogel aus Leipzig bringt diesen spannenden Stoff über das Erwachsenwerden nun gemeinsam mit der polnischen Gruppe Coincidentia Bialystok mit Puppen, Masken und Musik zur Aufführung. Am Freitag und Samstag gastieren sie mit ihrem „Krabat“ im T-Werk in der Schiffbauergasse. Vogel und Wilde erzählen schlaglichtartig, „mit Bildgewalt, Spielwitz und einem Minimum an Worten. Finster, frech und fabelhaft leicht“, heißt es in der Ankündigung. Wer dieses renommierte Figurentheater kennt, glaubt unbenommen, dass es auch diesen Stoff über harte Zeiten und menschliche Abgründe mit zupackender Leichtigkeit und fesselnder Magie auf die Bühne bringt. Ihr Held Krabat ist eine 14-jährige Kriegswaise, die Lehrling in einer Mühle im Koselbruch wird. Diese Mühle stellt sich jedoch schnell als eine Schwarze Schule heraus, in der der Müllermeister elf Mühlknappen und nun auch Krabat in der Schwarzen Kunst unterrichtet. Strenge Regeln, finstere Gebräuche, schwarze Magie. Krabat findet alles recht, solange nur seine Breischale voll und das Bett im Trocknen ist. Doch er kommt dem Schwarzen Meister immer näher. Nicht weil er ein Held ist, sondern weil er – ungehorsam – einen Freund gewinnen will und er seine starke erste Liebe erlebt. Nur dadurch gelingt es ihm, die Schwarze Macht zu brechen. „Mein Krabat ist meine Geschichte, die Geschichte meiner Generation und die aller jungen Leute, die mit der Macht und ihren Verlockungen in Berührung kommen und sich darin verstricken“, notierte Otfried Preußler 1971.

Nach mehreren gemeinsamen Projekten, bei denen Charlotte Wilde und Michael Vogel für Musik, Ausstattung und teilweise auch für Regie verantwortlich waren, stehen sie bei dieser Koproduktion nun erstmals gemeinsam mit ihren polnischen Kollegen auf der Bühne.PNN

„Krabat“ am Freitag und Samstag, 8. und 9. Februar, jeweils 20 Uhr im T-Werk in der Schiffbauergasse. Der Eintritt kostet 12, ermäßigt 8 und 6 Euro. Kartenreservierung unter Tel.: (0331) 71 91 39

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