Kultur: „Die verriegelte Zeit “ in der Lindenstraße
In der Gedenkstätte „Lindenstraße 54“ für die Opfer politischer Gewalt im 20. Jahrhundert führen das Potsdam-Museum und das Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam in diesem Jahr die Veranstaltungsreihe „Menschen unter Diktaturen“ durch.
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In der Gedenkstätte „Lindenstraße 54“ für die Opfer politischer Gewalt im 20. Jahrhundert führen das Potsdam-Museum und das Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam in diesem Jahr die Veranstaltungsreihe „Menschen unter Diktaturen“ durch. Innerhalb dieser reihe ist am Donnerstag, den 21. Februar um 19 Uhr der Film „Verriegelte Zeit“von Sibylle Schönemann zu sehen. Die Regisseurin, Jahrgang 1953, studierte Regie an der HFF und arbeitete seit 1980 im DEFA-Dokfilmstudio. 1984 stellte sie zusammen mit ihrem Mann, dem Regisseur Hannes Schönemann, einen Ausreiseantrag. Wenig später wurde das Ehepaar von der Stasi verhaftet, 1985 wegen „Beeinträchtigung staatlicher und gesellschaftlicher Tätigkeit“ zu einer Haftstrafe verurteilt und schließlich durch die Bundesrepublik freigekauft. Danach lebte und arbeitete Sibylle Schönemann lange Zeit in Hamburg.
Nach dem Mauerfall begab sich die Regisseurin auf die Suche nach den Hintergründen ihrer Verhaftung und den Menschen, die sie verfolgt, vernommen, gequält und verurteilt hatten. So entstand 1990 dieser Film, der in ergreifender Weise die politische Verfolgung in der DDR der 1980er Jahre dokumentiert und die Banalität des Bösen offen legt. Für ihre Dokumentation wurde Sibylle Schönemann mehrfach ausgezeichnet, so mit der Silbernen Taube des Dokfilmfestivals Leipzig sowie dem Bundesfilmpreis.
Anschließend gibt es ein Gespräch mit der Filmemacherin, moderiert von Gabriele Schnell. PNN
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