Kultur: Die Vorlaute und die Intellektuelle Die zwei Meissners mit neuem Programm: „Fünf vor SEX“ / Morgen Premiere im Kabarett Obelisk
Seit fünf Jahren stehen Tatjana und Andrea Meissner auf der Bühne. Das Programm „Fünf vor SEX“ (Premiere morgen am 3.
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Seit fünf Jahren stehen Tatjana und Andrea Meissner auf der Bühne. Das Programm „Fünf vor SEX“ (Premiere morgen am 3. März) – versammelt die pointenreichsten Songs und Nummern der letzten fünf Jahre. Die beiden haben zwar den gleichen Nachnamen, sind aber weder verwandt noch verschwägert, sondern lernten sich im Kabarett Obelisk kennen. Tatjana Meissner (TM) war dort Pressefrau und Andrea Meissner (AM) stand auf der Bühne. Beide hatten Lust, einmal selbst etwas auszuprobieren, und sie verstanden sich trotz ihrer Verschiedenheit prächtig. So entschieden sie im Jahr 2001, alles auf eine Karte zu setzen. Gerade ihre Unterschiedlichkeit in Statur und Ausstrahlung nutzt das Duo in den Shows aus. Andrea Meissner, klein, kurze rote Haare, etwas füllig, kokettiert dabei mit ihrer Figur und bezeichnet sich selbst als „der Clown“. Tatjana Meissner steht mit hochhackigen Schuhen und Wonder-Bra-Busen als Vamp im Licht der Scheinwerfer und ist immer auf der Suche nach einem Mann. Mit den zwei Meissners sprach Lore Bardens.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, gemeinsam zu arbeiten?
AM: Ich war zwanzig Jahre am Kabarett und sprach immer nur Texte von anderen. Ich hatte einfach Lust, auch was Eigenes zu machen.
TM: Ja, und ich habe ihr, ich war freie Moderatorin beim MDR, immer vorgejammert, dass ich nicht wisse, wovon ich irgendwann leben soll, und so ist das gekommen, dass wir dann gesagt haben, lass es uns doch probieren. Erst wollten wir nur eine Stunde Programm machen, aber wir schrieben dann und schrieben, es wurde immer mehr.
Sie haben ja eine bestimmte Thematik.
TM: Oh, Sie spielen auf den Sex an? Wir mussten feststellen, dass „sex sells“ stimmt. Seither haben wir immer was mit Sex im Titel. Als wir unser Nachtprogramm „Unter Sex Augen“ vor zwei Jahren auf die Bühne brachten, mussten wir feststellen, dass der Titel und das Plakat mit den Lackleder-Kitteln unheimlich gut beim Publikum ankamen. „Sex sells“ eben. Weil wir damit so erfolgreich waren, haben wir jeden weiteren Programmtitel – egal, ob wir über das Thema Nr.1 sprechen oder nicht- danach ausgewählt.
AM: Man kann das „5 vor SEX“ auch anders interpretieren: Das ist unser fünftes Programm im sechsten gemeinsamen Jahr auf der Bühne. Wir haben das Best of unserer Arbeit zusammengestellt und werden das ein halbes Jahr spielen.
Sie spielen nur in Brandenburg?
AM. Hauptsächlich, in diesem Jahr haben wir im April aber auch eine kleine Tournee durch Sachsen-Anhalt und im November durch Sachsen geplant!
Wie würden Sie die Art Ihres Kabarettprogramms definieren?
TM: Politisch sind wir nicht, wir thematisieren die Geschlechterrollen, das wird dann manchmal auch als gesellschaftskritisch angesehen. Wir machen Unterhaltung.
Wie haben Sie Ihre Rollen gefunden?
TM: Wie im Leben
AM: Nein, um Gottes Willen.
TM: Na ja, wir überhöhen. Andrea spielt die kleine Dicke wie Helga Hahnemann, die „Henne“, und ich spiele die Intellektuelle, Moderate, die nur sich nur heimlich gehen lässt.
AM: Und ich bin die Vorlaute, aber noch moppeliger als im wirklichen Leben, und Tatjana verkauft gerne ihren Körper, aber nicht im richtigen Leben. Sie sucht immer nach Männern und ich versuche es auch auf meine Art. Wir spielen viel auf die Leute zu, improvisieren total.
Wie lernen Sie die Texte?
TM: ich habe da ein Talent entdeckt, das in mir schlummerte. Ich kann mir ganz schnell die Texte merken.
AM: Ja, weil sie Abitur hat. (lacht) Aber ich kann besser improvisieren. Das harmoniert sehr gut. Wir sind ein Team und wissen, was wir wollen. Das macht Spaß.
Weitere Vorstellungen im Kabarett Obelisk: 2. März /15. und 16. März/31. März, 19.30 Uhr, und 4. März, 19 Uhr, Karten unter 0331/291069
Mehr Infos unter www.2meissner.de
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