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Kultur: Dragid bändigt Publikum Grit Poppes Buchpremiere bei Wist

Kinderbuchlesung einmal anders. Zwar las die Potsdamer Autorin Grit Poppe selbst aus ihren jüngst erschienen zwei Fantasie-Bänden der Dragid Feuerherz Reihe (Arena Verlag), aber aufgelockert und gestaltet wurde die Stunde am Samstagnachmittag von Kindern und Jugendlichen.

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Kinderbuchlesung einmal anders. Zwar las die Potsdamer Autorin Grit Poppe selbst aus ihren jüngst erschienen zwei Fantasie-Bänden der Dragid Feuerherz Reihe (Arena Verlag), aber aufgelockert und gestaltet wurde die Stunde am Samstagnachmittag von Kindern und Jugendlichen. Poppe, selbst Mutter zweier Kinder, wusste, wie man junge Zuhörer gewinnt und bei der Stange hält. Zur Begrüßung durfte jeder ins Bonbonglas greifen, die Neigung der älteren Jungs wurde mit kleinen Fallschirmmännchen positiv beeinflusst. Souverän übernahm die junge Klara die Moderation von Hausherr Carsten Wist und führte durch ein buntes Programm.

Über zwanzig Kinder waren gekommen, manche mussten auf den Schößen ihrer Eltern Platz nehmen. Kaum Raum für die beiden Klarinettistinnen Daphne und Anna, deren Eigenkomposition „Der Weg des Ameisendelfins von der Welle bis zum Meeresgrund“ bei allen Lob fand. Poppes Tochter Marie bekam herzhaften Applaus für ihre Fingerfertigkeit in der Handhabung des Diavolos. Erlernt hat sie ihre Kunst beim Montelino-Zirkus. Genau wie die drei Mädchen Pauline, Vanessa und Marie, die drei bis sechs Bälle in einer bezaubernden Choreographie untereinander jonglierend austauschten.

Der Teil der eigentlichen Lesung wurde kindgerecht knapp gehalten, die Geschichte vom jungen Drachen Dragid aus Feuerland, der dummerweise statt Feuer Wasser speit, konnte sich so der vollen Aufmerksamkeit sicher sein. Es sind nicht die ersten fantasievollen Geschichten für junge Leser, die Poppe veröffentlicht hat. Schon in „Käpten Magic“ aus dem letzten Jahr taucht eine Figur aus einer anderen Welt auf.

Ihr literarisches Debüt hatte die Autorin mit „Andere Umstände“ 1998, „Geteiltes Glück“ erschien im vergangenen Jahr. Der Reiz, nun vollständig im Fantasie-Genre zu schreiben, läge für sie darin, für sich eine ganze Welt entstehen lassen zu können, sagte die Autorin im Gespräch mit Moderatorin Klara. Für das Feuerland erfindet Poppe gute und schlechte Wesen, gefährliche und wundersame Orte. Neben Dragid müssen sich seine Freundin Ylvia, ein Wolfsdrache, und Adino, ein Salamanderjunge, bewähren. Die Landschaften heißen blaue Wüste, schwarzer Berg oder gelber See.

Im ersten Band „Hüter der Drachen“ kommt dem Helden das goldene Ei abhanden, dem die neue Drachenkönigin entschlüpfen sollte. Eine Suche beginnt, auf der sich Dragid und seine Freunde bewähren müssen. Am Ende geht alles gut aus. Auch im Saal. Alle Zuhörer sind ruhig geblieben, keiner ist eingeschlafen, niemand hat geschrien.

Der zweite Teil „Die Perle des Lichts“ lässt das Licht in Feuerland ausgehen. Dragid muss wieder einiges durchstehen, er, der so anders ist als die anderen Drachen, scheint auserwählt zu sein. „Immer muss es an der spannendsten Stelle aufhören“, mault es aus dem Publikum, als die Lesung zu Ende gegangen ist.

Wenn so viele Kinde und Erwachsene gespannt zuhören, hat der liebevoll von Anke Dammann illustrierte Text, seine Potsdam-Premiere anscheinend mit Bravour bestanden. Wie auch bei anderen Lesern in anderen Städten. Der dritte Band mit Dragid, verriet Grit Poppe, wird im nächsten Jahr erscheinen. Matthias Hassenpflug

Matthias Hassenpflug

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