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Kultur: Duo im Glück

Princessin Hans spielen am Freitag im Leander

Stand:

Princessin Hans – das sind Sie selbst?

Die Prinzessin Hans, der wir unseren Bandnamen gewidmet haben, lebt zurzeit im Exil. Ich bin viel mehr Frontmensch ihrer Hofkapelle und leite das Projekt schon seit seinem Ursprung im Schokoladen in Berlin Mitte 2003. Das Projekt ist seitdem im stetigen Wandel und hat mehrere Ausdrucksformen genossen. Seit etwa drei Jahren ist es als Band etwas Festes geworden.

Seit dem Jahr 2010 treten Sie als Duo mit dem Musiker und Komponisten Jörg Hochapfel auf. Was war Princessin Hans denn vorher?

Das Projekt stammt aus der Kleinkunstszene. Ursprünglich habe ich in Berlin bei der Lesebühne „O-Ton Ute“ angefangen, auf der Bühne dort wurde damals viel experimentiert. Von Anfang an war ich davon sehr beeinflusst und habe diese Experimentierfreudigkeit weitergetragen. Unter dem Deckmantel des Projektes Princessin Hans gab es bisher Musik, Salons, Kurzfilme, Galerieinstallation, und Vorlesungen.

Aber Princessin Hans ist doch jetzt eher ein Musikprojekt.

Ja, das Projekt war damals eher auf Performance fokussiert, mit vielen theatralischen und interaktiven Elementen. Irgendwann wurde aber mein Wunsch immer stärker, eigene Songs zu schreiben und die Musik in den Mittelpunkt zu setzen. Seit 2010 trat das in den Vordergrund: Ich habe quasi mein eigenes Praktikum als Komponist und Lyriker bei Jörg gemacht.

Treten Sie jetzt nur noch als Duo auf?

Nein, wir haben auch gerne Gastmusiker dabei. Am Freitag sind wir dieses Mal zu zweit, da das Leander sich wunderbar für intime Konzerte eignet. Im Leander wäre es vielleicht überwältigend, wenn unser Schlagzeuger Rudi Fischerlehner auch mit dabei wäre. Aber ein Schlagzeuger passt wohl nicht in den Raum.

Ach was, da war letztens sogar ein Punkkonzert.

Wirklich? Naja, ich bin mir sicher, dass wir den Platz auch zu zweit mit so viel Intensität füllen werden. Ich habe ziemlich große Lungen.

Sie werden ja als Mischung aus Kabarett, Punk, Chansons und Jazz bezeichnet, Ihr letztes Album heißt „Because You Wouldn’t Play Tennis With Freddy“, darauf sind Songs mit Titeln wie „Frauenschlachter“ und „Radfahren“. Das klingt schräg.

Mag sein. Wir versuchen im Geist des Kabaretts immer wieder neue und aktuelle Themen aufzugreifen. Es gehört ja auch zum Projekt, dass wir experimentieren und Sachen ausprobieren. Ob das für schräge Ergebnisse sorgt, muss das Publikum entscheiden. Das ist typisch fürs Kabarett: Man merkt erst am Publikum, ob die Sachen auch ankommen und verstanden werden.

Sie sind bereits das zweite Mal im Leander. Ist Potsdam eigentlich anders als Berlin?

Auf jeden Fall! In Berlin denken die Leute oft, sie hätten schon alles gesehen. Wenn man dann ein Konzert in kleineren Kneipen wie etwa in Potsdam gibt, ist man immer wieder überrascht, wie herzlich man aufgenommen wird.

Princessin Hans spielen am Freitag, dem 6. Dezember, um 20 Uhr im Leander, Benkertstraße 1

Hans Kellett, geboren 1977 in Neuseeland, Performance-Künstler, Schriftsteller und Sänger, gehört zum Duo Princessin Hans, das sich als Amokkinder des Berliner Chansons bezeichnet. Mit ihm sprach Oliver Dietrich. 

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