Kultur: Ein Abend mit Paul Badura-Skoda Konzert am 10. Oktober im Palais Lichtenau
Das Wort klassisch mag Paul Badura-Skoda nicht, wenn es um die Musik geht. Das sei eine Katalogisierung, die dazu führe, dass viele Menschen sagen würden: Die Musik ist mir zu hoch, die verstehe ich nicht, so Badura-Skoda in einem Interview.
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Das Wort klassisch mag Paul Badura-Skoda nicht, wenn es um die Musik geht. Das sei eine Katalogisierung, die dazu führe, dass viele Menschen sagen würden: Die Musik ist mir zu hoch, die verstehe ich nicht, so Badura-Skoda in einem Interview. Der Pianist, der Anfang Oktober 87 Jahre alt wird, entzieht sich auch jeglicher Katalogisierung. Und wenn ein Musiker in der Lage ist, Menschen davon zu überzeugen, dass klassische Musik nicht zu hoch ist und auch nicht unverständlich, dann ist das dieser große Mozart-, Beethoven- und SchubertInterpret.
Am Freitag, dem 10. Oktober, besteht die seltene Möglichkeit, Paul Badura-Skoda in einem Kammerkonzert zu erleben. Denn der Potsdamer Pianist und ehemalige Schüler von Badura-Skoda, Alexander Untschi, hat den Altmeister für einen Konzertabend im Palais Lichtenau gewinnen können. Auf dem Programm stehen Werke von Schubert und Brahms. In der Pause wird Alexander Untschi unter dem Motto „Talk mit Paul“ seinen Lehrer über sein Leben, sein Aufwachsen in Wien, seine Karriere und seine Gedanken über das Leben eines musikalischen Zeitzeugen des 20. Jahrhunderts befragen. Zu erzählen hat Paul Badura-Skoda, der Schüler bei Edwin Fischer war, unter Wilhelm Furtwängler und Herbert von Karajan gespielt hat und sich schon früh für die historisch orientierten Aufführungspraxis interessierte, mit Sicherheit sehr viel. Alexander Untschi, der vor sechs Jahren mit seiner Edwin-Fischer-Akademie die Tradition der Meisterkurse von Wilhelm Kempff und Edwin Fischer wiederbelebt hat, die von 1931 bis 1943 in Potsdam stattfanden, wird an diesem Abend auch am Klavier zu erleben sein, wenn er vierhändig mit Paul Badura-Skoda spielt.
Während bei den Aufnahmen von Badura-Skoda vor allem seine Einspielung der Beethoven-Sonaten und die der Sonaten von Schubert auf einem historischen Hammerflügel zu empfehlen sind, hat Alexander Untschi erst kürzlich eine Aufnahme mit Werken von Johann Sebastian Bach, Haydn und Mozart, Beethoven und Schubert vorgelegt. Untschi spielt mit feinem Anschlag und besonnen in seiner Diktion, wobei vor allem Mozarts Sonate in B-Dur KV 570 und Haydns Sonate in Es-Dur Hob. XVI:49 reizvolle Momente offenbaren. Seine Einspielung ist für Alexander Untschi vor allem ein Dankeschön und eine Verneigung vor seinem Lehrer und Freund Paul Badura-Skoda, auf dessem Bösendorfer Imperial er diese Aufnahme eingespielt hat. D.B.
Der Eintritt für das Konzert am 10. Oktober um 19.30 Uhr im Palais Lichtenau kostet 35 Euro und beinhaltet Getränke und ein Buffett in der Pause. Kartenreservierungen sind aufgrund der begrenzten Plätze unter der Mailadresse untschi@gmail.com dringend erforderlich. Die CD von Alexander Untschi ist im „Internationalen Buch“ in der Brandenburger Straße 41/42 für den Preis von 17,95 Euro erhältlich.
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