Kultur: Ein gefühlvoller Ozean im Nikolaisaal
Kindermusical kam besonders bei den älteren Besuchern an
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Kindermusical kam besonders bei den älteren Besuchern an Knapp eine Stunde lang synchronisierten Kinder und Jugendliche am Sonntagnachmittag im Nikolaisaal das märchenhafte Leben in den geheimnisvollen Tiefen des Ozeans. Mit wundersamen Klängen und schillernden Kostümen erweckte das Kinderensemble der Tanztheater- und Ballettschule Natalia Wähnke eine märchenhafte Unterwasserwelt zum Leben. Vor einer Videoleinwand mit schwimmenden Delphinen und exotisch bunten Fischen tanzten Elfen, Seesterne, Meereshexen und Königinnen. Während sich die vorwiegend erwachsenen Zuschauer verzaubern ließen, hatten die jungen Musical-Besucher so einige Probleme mit den mystischen Klängen von „Enigma“. „Ich will das nicht sehen. Mama ich will nach Hause“, weinte ein Dreijähriger ängstlich nach wenigen Minuten. Und so musste seine ihm wohlwollend zuredende Mutter ebenfalls den Saal verlassen. Zweifelsohne war das Musical „Ocean of emotions“eher für größere Kinder geeignet. Inhalt des Bühnenstückes war der Klassenausflug einer Schülergruppe ins Meeresmuseum. Die Kinder landen in ein Laboratorium, in dem die Museumsleiterin mit Reagenzgläsern herumwerkelt. Einer der Schüler ist so fasziniert, dass er den Anschluss an seine Klasse verliert und im Labor zurückbleibt. Fantasieversunken taucht er in eine märchenhafte Unterwasserwelt ein. Während seiner Traumreise begegnet er einer Königin, die ihn in ihrem Reich willkommen heißt. Er macht sich auf die Suche nach einer verschwundenen Muschel, die in die Klauen einer Meereshexe geraten war. Doch Ende gut alles gut, die Muschel findet sich wieder an und das Meeresleben plätschert fröhlich weiter. Unterstützt wurde das Ballett von Sportgymnasten, die unter Leitung von Katja Menzler Ball und Bänder in der Luft schwingen ließen. Profi-Salsatänzer Michael van Tonder versprühte mit seiner Partnerin spanisches Feuer auf der Bühne. Das Tanzpaar zog das Publikum so in seinen Bann, dass der Boden unter den Publikumssitzen sanft bebte. Als dann plötzlich auch noch eine Tanztruppe auf der Bühne erschien und irischen Stepptanz aufs Parkett klackte, schien der rote Faden des musikalischen Meeresexkurses etwas verloren gegangen zu sein. Der ein oder andere Besucher fragte sich, was Irish Dance und Salsa mit der Unterwasserwelt zu tun hatten. Aber ein Augenschmaus war es trotz allem. Und am Ende des Musicals war man auch wieder am Anfang gelandet. Es wird laut, tanzende Schüler wecken ihren traumtänzelnden Klassenkameraden. Begeistert berichtet er ihnen von seinen Erlebnissen. Nach etwa fünfzig Minuten leerte sich der Nikolaisaal an diesem Nachmittag wieder und in den Augen der Mütter, Väter und Großeltern spiegelte sich ein Glanz wieder: „Wie niedlich die Kleinen getanzt haben. Was für eine tolle Show!“ Und dann ging es ab nach Hause, wo die Mütter der kleinen Quengler bereits Kaffee und Kuchen aufgetischt hatten.Eyleen Müller
Eyleen Müller
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