zum Hauptinhalt

Kultur: Eine der schönsten Provokationen „Hochspannung“ bei KAPmodern

Sie wollen die zeitgenössische Musik von ihrem intellektualisierten Image befreien. Gefühl statt Kopf.

Stand:

Sie wollen die zeitgenössische Musik von ihrem intellektualisierten Image befreien. Gefühl statt Kopf. Das KAPmodern-Ensemble aus Musikern der Kammerakademie Potsdam und Gästen will Zugänge für alle Musikhörer eröffnen. Auch bei ihrer Veranstaltung am Donnerstag, dem 25. April, wenn es heißt: „Achtung! Hochspannung!“ Diese Gemeinschaftsunternehmung von KAPmodern und Einstein-Forum beginnt um 18.30 Uhr im Einstein-Forum.

Dort gibt es zunächst den Vortrag „White Noise/Red Blood. Hearing and Seeing Music without Sound“ von Lydia Goehr, Professorin für Philosophie von der Columbia Universität New York. Mit Blick auf das anschließende Konzert mit Werken unter anderem von Philipp Glass, John Cage, Iannis Xenakis, Steve Reich und Giacinto Scelsi beschreibt Lydia Goehr in ihrem Vortrag die Spannungen, die durch die Anwendung von Begriffen wie Energie, Elektrizität und Verdrahtungen in wortwörtlichem oder metaphorischem Sinne auf Neue Musik erzeugt werden. Sie greift dabei auf die Beziehungen zwischen Stille und Gewalt zurück, die das gleichsam „Einschneidende“ der Neuen Musik und ihrer Darbietungsformen verständlich machen sollen.

Mit „Energie“, „Spinoff“, „Piano Phase“, „Toccata“ sind Teile des von Rainer O. Neugebauer moderierten anschließenden Konzertprogramms im Foyer des Nikolaisaals betitelt: Musikalische Spannung soll hier in zum Teil hochvirtuosen Werken deutlich spürbar werden: die musikalische Bewegung, das Ausharren, die Abspaltung und Wiedereingliederung von rhythmischen und motivischen Partikeln. John Cages berühmtes Stück 4‘33 bildet die Mitte des Konzerts. Das Stück wurde 1952 in der Maverick Concert Hall in Woodstock uraufgeführt und gilt als eine der schönsten nicht-provokativ gedachten Provokationen der Musikgeschichte. Anregung für die Partitur waren unter anderem die White Paintings des Malers Robert Rauschenberg. PNN

Donnerstag, 25. April, Vortrag um 18.30 Uhr, Einstein-Forum, Am Neuen Markt 7, Konzert des KAPmodern-Ensembles um 20.15 Uhr im Foyer des Nikolaisaals, Wilhelm-Staab-Straße 10/11

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })