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Kultur: „Eine generell negative Kritik hilft nicht“

Rund 50 Millionen Euro hat die Sanierung der Schiffbauergasse gekostet. Hans Otto Theater und „fabrik“, T-Werk und Galerie Kunstraum, Museum Fluxus+, Waschhaus und Trollwerk Production GbR – Kultur gibt sich geballt an diesem Ort.

Stand:

Rund 50 Millionen Euro hat die Sanierung der Schiffbauergasse gekostet. Hans Otto Theater und „fabrik“, T-Werk und Galerie Kunstraum, Museum Fluxus+, Waschhaus und Trollwerk Production GbR – Kultur gibt sich geballt an diesem Ort. Doch trotz der schönen Fassaden, Potsdams Vorzeigekulturstandort steht seit Jahren in der Kritik. Zu wenig Geld für die Inhalte, zu wenig Leben in der Schiffbauergasse. Manche reden sogar davon, dass der Standort totsaniert wurde. Alles übertrieben oder doch leider wahr? In den PNN vom 1. August haben vier Redakteure unter der Überschrift „Noch Leben in der Gasse?“ ihre Sicht zur Lage in der Schiffbauergasse dargestellt. Nun wollen wir in den kommenden Wochen nicht nur Künstler unter dem Motto „Was wünsche ich der Schiffbauergasse“ zu Wort kommen lassen. Auch PNN-Leser sollen sich an der Diskussion unter www.pnn.de oder an leserpost@pnn.de beteiligen.

Heute: Marianne Gielen.

Ich denke, dass in dem PNN-Beitrag „Noch Leben in der Gasse?“ alles Wesentliche zur Verbesserung der Situation der Schiffbauergasse gesagt worden ist. Zuerst einmal ist von mir anzumerken, dass es grundsätzlich ein großartiger Standort für die Kultur in Potsdam ist. Es gibt viele Möglichkeiten, diesen Ort noch weiter zu verbessern und aufleben zu lassen. Hierfür ist wohl auch noch etwas mehr Zeit notwendig, um verschiedene Ansätze für Kunst und Kultur auszuprobieren.

Auch wenn es sicher Kritikpunkte gibt, die berechtigt sind, halte ich es für problematisch, wenn als Tenor, eine generell negative Kritik in der Vergangenheit, Schlagzeilen gemacht hat.

Es ist aber richtig, dass umgehend und bevor weitere Verbesserungen vorgenommen werden, ein paar schnelle Dinge verbessert werden sollten. Dazu gehört:

1. Das grelle Licht des Parkhauses zu dimmen, damit auch die Freiluftaktivitäten im Sommer, wie beispielsweise die Kinovorführungen, nicht weiter gestört werden.

2. Ein besseres Leitsystem und Straßenbeleuchtungen, damit man auch problemlos bis zum „Kunstraum“ gelangen kann.

3. Der Schirrhof muss belebt werden, sei es durch Begrünung, aber auch durch Sitzmöglichkeiten oder anderes, so dass man dort auch verweilen kann und möchte. Vielleicht ist hier der ehemalige Exerzierplatz denkmalpflegerisch zu sehr herausgestellt worden. Sicher könnte man auch „Kunst im öffentlichen Raum“ einbeziehen. Potsdamer Künstler könnten aufgefordert werden, ihre Ideen einzubringen.

Es gibt viele Möglichkeiten, es sollte gehandelt und nicht nur diskutiert werden. Das wünsche ich mir für die Schiffbauergasse.

Marianne Gielen ist Malerin, Fotografin und die Vorsitzende des Berufsverbandes Bildender Künstler Brandenburg (BVBK)

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