Kultur: Eine Geschichte, die sich vor 2000 Jahren ereignete
Konfirmanden der Friedenskirche Sanssouci führen morgen ein Theaterstück auf: „Das Evangelium nach Pilatus“
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Nicht mit den alltäglichen Jeans Theater spielen, nein, mit Kostümen auf der Bühne stehen – wenigstens mit historisierenden – das war der Wunsch der jungen Darsteller. Sich verkleiden, das sorgt für einen motivierenden Antrieb. Zwei ihrer Mütter haben sich an die Nähmaschine gesetzt, um die Kostüme zu schneidern. Und so stehen sie nun für das Stück „Das Evangelium nach Pilatus“ auf dem Podium. Dies ist nicht irgendwo aufgebaut, sondern in der Friedenskirche Sanssouci. Heute um 18 Uhr anlässlich des Ökumenischen Jugendkreuzweges und am morgigen Sonnabend, 17 Uhr, spielen sie das Stück, das Pfarrer Markus Schütte nach Motiven des Romans von Eric Emanuel Schmitt aufschrieb. Zwölf Szenen sind dabei entstanden.
Seit Anfang des Jahres proben die 14- und 15-jährigen Konfirmandinnen und Konfirmanden mit Markus Schütte das Stück. Trotz ihres enormen Pensums, das sie in Schule und Freizeit bewältigen müssen, waren die meisten Schüler mit „Feuer und Flamme“ bei der Erarbeitung der Szenen dabei. Lange Textpassagen der anspruchsvollen Dialoge mussten gelernt werden. Und natürlich wollte man auch die Hintergründe der Geschichte kennenlernen, um sie besser zu verstehen. 16 Rollen mussten besetzt werden und in Szene zu setzen. Doch auch die Verantwortlichkeiten für Beleuchtung und Kulissenaufbau mussten unter den Konfirmanden gefunden werden.
Erzählt wird von Jesu Verurteilung, Tod und Auferstehung vor 2000 Jahren. Doch wer war dieser Pilatus? Was hat er gedacht, gefühlt, geglaubt? Schmitt versetzt sich in seiner Version in die Person Pilatus, und dies wertfrei, ohne Vorverurteilung, ohne eine eindeutige Position zu beziehen. Ihm ist nicht wichtig, Pilatus zu richten, sondern dem Zuschauer die Möglichkeit zu geben, eigene Gedanken zu entwickeln. Die in den Evangelien geschilderten „Tatsachen“ werden nicht in Frage gestellt, hier natürlich mit literarischer Freizügigkeit. Der Autor bediente sich seiner Erzählung eines Briefromans. Pilatus“ Frau Claudia glaubt an die Auferstehung Jesu. Doch er sei aus seinem Grab gestohlen worden, meint der Statthalter. Doch er macht sich auf den Weg nach Galiläa, um seine Frau zu suchen. Und diesen Jesus.K. Bü.
Morgen 17 Uhr, Friedenskirche
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