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Kultur: Eine rührige Trommlerin

Sabine Koller gründet Freundeskreis der fabrik

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Sabine Koller gründet Freundeskreis der fabrik Sie ist sich zum Klinkenputzen keineswegs zu schade, wenn es darum geht, Sponsoren zu werben. Auch wenn sie drei oder vier Mal an die gleiche Tür klopfen muss, wird sie die Geduld bewahren. Sabine Koller ist eine Frau, die sich wohl jede Kultureinrichtung als „Rückgrat“ wünscht. Aber sie hat sich nun mal für die fabrik entschieden, der sie finanziellen Beistand leisten und mit ihrem Enthusiasmus noch mehr Zuschauer „zutreiben“ möchte. Am Sonntag gründet sie den Freundeskreis der fabrik und zehn Gleichgesinnte stehen dabei bereits an ihrer Seite. „Auf die fabrik aufmerksam geworden bin ich erst durch meinen Sohn, der dort seinen Zivildienst leistete. Ich fand nicht nur das Kibbuz-Verhalten der Mitarbeiter sympathisch, die sich alle die gleichen Gehälter zahlen, ich war auch von den Tanzaufführungen begeistert.“ Die gebürtige Thüringerin lebt seit 1977 in Potsdam. „Ich studierte an der Pädagogischen Hochschule Englisch und Russisch und bin durch meinen Mann hier hängen geblieben.“ Mit ihren Schülern vom OSZ II ist sie regelmäßig auf Kulturachse, meist sei es das englischsprachige Theater gewesen, das für Unterrichtsimpulse sorgte. Nachdem sie ihre Liebe für den Tanz entdeckte, will sie nun auch ihre Schüler mit diesem Virus infizieren. Sie nahm sie vergangenes Wochenende mit zu „Pandora “88“, und die Deutschlehrerin des Oberstufenzentrums schloss sich mit ihrem Leistungskurs gleich an. Das Thema „Expressionismus“ ließ sich gut mit Tanz füllen. „Ich war schon erstaunt, dass manche aus der 13. noch nie zuvor Tanz gesehen hatten.“ Nun gibt es heute mit „fallen“ gleich eine zweite Lektion. „Mir ist schon klar, dass Tanz keine Mainstream-Kultur ist und es nicht jeder sofort begreift und gerne hat. Aber die meister Schüler vergaben für die künstlerische Note eine 1. Bei der Frage des Verständnisses schwankten sie hingegen zwischen 1 bis 4. Es gibt also durchaus Gesprächsbedarf.“ Und auf den will die fabrik durchaus eingehen. Speziell auch bei den Freundeskreis-Mitgliedern. Durch Gespräche mit Choreografen sollen sie auch miterleben, was hinter der Bühne passiert. Und die fabrik ist natürlich froh, auch einen Außenblick zu bekommen. Auch wenn sie jetzt „fremd gehen“ muss, um den Bauarbeitern Platz zu machen, wird sie weiter mit Aufführungen und den Tanztagen aufwarten. Der Verein wird mit die Werbetrommel rühren und Geld eintreiben, dass der Tanz nicht aus den Augen gerät. „Diese Arbeit hat auch etwas mit Menschen zu tun, man klopft an Türen, an die man sonst nicht klopfen würde“, so die rührige und vor Ideen übersprudelnde fabrik-Freundin Sabine Koller. H. Jäger Nachfragen unter Tel. 0331-5053559.

H. Jäger

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