
© Manfred Thomas
Von Undine Zimmer: Eisheilige Nacht
„Wir sind keine Schublade, wir sind ein Schrank“: Subway to Sally und mehr in der Metropolis-Halle
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Darüber dass rote Rosen nicht nur im Sommer blühen und die EisHeiligen schon zum Ende des Jahres kommen, wundern sich die Fans der Band Subway to Sally schon lange nicht mehr. Seit mehr als zehn Jahren spielen die Mittelalter-Rocker ihr Jahresabschlusskonzert in ihrer Heimatstadt Potsdam immer am 30. Dezember. Subway to Sally, gegründet 1992, spielt Rock- und Metal-Musik mit lyrischen deutschen Texten, die von Dudelsack, Drehleier, Laute, Mandoline, Schalmei, Geige oder Flöte untermalt werden. Richtig einordnen lassen will sich Subway to Sally nur ungern. Zu ihren Wurzeln gehört Klassik bis Folk und Pop. Angefangen haben sie vor bald 20 Jahren mit irischer und schottischer Folksmusik. Geblieben ist aus dieser Zeit der Bandname, der so gar nicht nach Mittelalter klingt: „Früher hießen alle Bands so“, erinnert sich der Gitarrist und Texter der Band, Michael „Bodenski“ Boden: „Paddy Goes to Holyhead, Element of Crime, Flock of Seagulls, Poems for Laila – das war Zeitgeist.“
Seit einem Jahr ist der Lindenpark für das traditionelle Jahresabschlusskonzert nicht mehr groß genug und eine Band ist zu wenig. Deswegen wird auch dieses Mal die EisHeilige Nacht zu einem Festival der mittelalterlichen Metal-, Rock-, Folk- und Pop-Musik in der Metropolis-Halle. Drei Bands hat Subway to Sally mitgebracht. Die Newcomer Dunkelschön werden den Abend eröffnen, bevor Mono Inc. und die Karlsruher Mittelalter-Rocker von Saltatio Mortis die Bühne erobern.
Auch ein besonderes Geschenk hat Subway to Sally für ihre Gäste am Silvestervorabend vorbereitet. Eingeweihten der Szene sagen die drei Buchstaben ASP einiges, der Solokünstler, der in diesem Herbst schon in der Waschhaus-Arena zu Gast war, wird sich zur Feier des Abends für einige Stücke von Subway to Sally begleiten lassen. Eine Konstellation, die ungewöhnlich ist. „Im normalen Konzertalltag kommt es kaum vor, dass wir zusammen auf einem Festival spielen“, so Bodenski. Mit allen Bands, die mit Subway to Sally zusammen auftreten und touren, verbindet sie mehr als nur Kollegialität. Im Bezug auf Saltatio Mortis könnte Subway to Sally sogar von einem Vater-Sohn-Verhältnis sprechen. Das sei aber schon einige Jahre her. „Jetzt haben sie es nicht mehr nötig, etwas von uns zu lernen.“
In 2010 waren Subway to Sally auf Tournee, um ihre besten und liebsten Lieder zu spielen. Das Repertoire jeder Tour wird neu zusammengestellt. Sie haben außerdem ein eigenes Label gegründet, auf dem im Herbst ihr Best-Off-Album „Kleid aus Rosen“ erschienen ist, sowie ihre zweite Akustik-live-DVD und, wie Bodenski im PNN-Gespräch verlauten ließ, voraussichtlich im Herbst 2011 das nächste Studioalbum nach „Kreuzfeuer“ erscheinen wird.
Mehr wollte die Band aber noch nicht verraten. Auch Kostproben wird es auf diesem Konzert noch nicht geben. „Wir probieren zwar neue Titel auch live aus, aber in der Regel warten wir bis zur Veröffentlichung“, hieß es von Seiten der Band.
„Kleid aus Rosen“ ist auch das Motto des EisHeiligen Festivals. Das Lied sei der Schlachtruf der Fans, der ganz zentrale Song der zweiten Dekade von Subway to Sallys, in der die Band erfolgreich wurde, so Bodenski. Die Rose ist für den ausgezeichneten Songwriter und ehemaligen Germanisten auch heute noch ein romantisches Symbol. „Die Rose ist seit Goethes Zeiten ein Sinnbild für Unschuld im weitesten Sinne. Das Besondere ist ihre Schönheit und der Dorn, der für Verletzlichkeit steht.“
Der kleine Musik-Festival trägt seinen Namen aus nostalgischen Gründen: „Die letzen Jahre begann es immer zu schneien, wenn wir am 30. Dezember nach Potsdam fuhren. Die Heilige Nacht, die Weihnachtszeit und die einbrechende Kälte verbinden wir mit Potsdam“, so Bodenski. 3000 Gäste kamen vergangenes Jahr.
Morgen Abend erwarten Subway to Sally mindestens ebenso viele. Ausverkauft ist die Metropolis-Halle, trotz Gerüchten, die das Gegenteil behaupten, noch nicht. Und sollte es eng werden, kann die Bühne etwas eingerückt werden, so dass Platz für weitere 500 Gäste entsteht.
Die „EisHeilige Nacht“ morgen, ab 19 Uhr, in der Metropolis-Halle im Filmpark Babelsberg. Tel: (0331) 7212710
, ine Zimmer
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