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Kultur: „Enigma“ zum 75.

Von Schlöndorff für Adorf: Ein Film als Geschenk

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Von Schlöndorff für Adorf: Ein Film als Geschenk Als ausgebuffter Gauner und gnadenloser Mafioso hat er Karriere gemacht: Für spannende Italo-Western und Krimis, aber auch unterhaltsame Komödien und ernste Autorenfilme stand Mario Adorf bislang in fast 200 Filmen vor der Kamera. Dabei kann er in seinen Charakteren ebenso grausam wie rührend, ebenso ernst wie komisch sein – und sehr oft ein kleines bisschen melancholisch. Das deutsche Publikum liebt den Halbitaliener mit dem süffisanten Lächeln, der sich auch international einen Namen erspielte. An seinem heutigen 75. Geburtstag kehrt Adorf dorthin zurück, wo er vor 50 Jahren begann: auf die Bühne. Mit dem Stück „Da Capo, Mario“ geht er auf Abschiedstournee. Vom Film jedoch will Adorf sich nicht verabschieden – so hat der Potsdamer Regisseur Volker Schlöndorff ihm ein Geschenk der besonderen Art gemacht. Im Sommer inszenierte er für und mit seinem Freund Mario Adorf das Stück „Enigma“ fürs Fernsehen, zuvor hatten beide die französische Boulevardkomödie von Eric-Emmanuel Schmitt am Berliner Renaissance-Theater auf die Bühne gebracht. Ausgestrahlt wird der Film morgen ab 21 Uhr 45 in der ARD. „Geistreiche Unterhaltung“, sagt Schlöndorff, „und ein Kabinettstückchen von Adorfs Schauspiel her“. Die beiden Filmkünstler kennen sich seit Jahren, Schlöndorff besetzte ihn als Kommissar Beizmenne in „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ und als Vater Matzerath in „Die Blechtrommel“. Wie sehr ihre ähnlichen Lebensläufe und die Affinität zur französischen Filmkunst beide eint, war auch bei den Dreharbeiten zu „Enigma“ in den Berliner Havelstudios zu spüren. An der Übersetzung der Dialoge drechselten sie gemeinsam, parlierten auf Französisch. Trotz teilweise größter Sommerhitze im nicht klimatisierten Studiobau blieb die Contenance nie auf der Strecke. Adorf abgehoben – das gibt es seiner eigenen Ansicht nach nicht. „Ich habe Psychologie studiert und sehr früh eine selbstkritische Einstellung gewonnen“, so der Schauspieler. SCH/dpa

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