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Auf der Siegerstraße: Sänger Matthias Rohde.

© promo

Kultur: Es läuft gut

Die Potsdamer Band Rudy steht im Finale des „Emergenza“-Bandcontests am Freitag in Berlin

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Von Babelsberg hinaus in die Welt scheint es gar nicht so weit zu sein. Immerhin hat sich die Band Rudy von genau da auf den Weg gemacht – na gut, es sind erst einmal kleine Schritte, aber die Reise wird schon weiter hinausgehen. Zunächst jedoch erst einmal nach Berlin: Die Musiker von Rudy haben es nämlich geschafft, sich für das Nord-und-Ostdeutschland-Finale des „Emergenza“-Bandcontests zu spielen und werden am kommenden Freitag, dem 3. Juli. im Astra-Kulturhaus in Berlin auf der Bühne stehen und um den Titel spielen, über den eine Jury aus Fachleuten und natürlich das Publikum entscheidet. Nun ist der „Emergenza“-Bandcontest aber keine kleine Nummer, sondern Europas größter Bandcontest – mehrere Hundert Bands hatten sich beworben, lediglich zehn davon stehen nun im großen Finale. Eine davon ist Rudy.

Den Potsdamern sind Rudy längst keine Unbekannten mehr, sind die vier Musiker doch zu ihren Heimspielen noch oft live zu erleben – ein Highlight war sicherlich der Konzertabend im vergangenen März im Spartacus, eine Hommage an den verstorbenen Lausitzer Liedermacher Gerhard Gundermann, der 60 Jahre alt geworden wäre: Neben Konstantin Wecker waren Rudy auch auf dem Album vertreten, das extra aufgenommen wurde.  

Was macht die Band eigentlich so mitreißend? Vielleicht weil die fünf Musiker um Sänger Matthias Rohde den Dreh rausgefunden haben, wie man aufrichtigen Rock mit der Mut zur pointierten Schnulzigkeit kombiniert, ohne peinlich zu werden – und dabei ein gutes Gefühl zu hinterlassen. Das sind Songs, die Spaß machen, weil sie keine aufgesetzte Ernsthaftigkeit nötig haben – aber einen ausgeprägten Ohrwurmcharakter mitbringen.

„Es läuft grade ganz gut“, sagt auch Sänger Matthias Rohde, auch wenn die Band eigentlich erst vor einem guten Jahr anfing, Konzerte zu spielen. Ursprünglich sei Rudy ja mal ein Zwei-Mann-Projekt zwischen ihm und Jörg Zinke, der das Tonstudio „Showcase Potsdam“ in babelsberg betreibt, gewesen: 1999 habe er zusammen mit Zinke ein Musical in Cottbus inszeniert, beide waren noch jung. Zinke hatte extra sein Abitur geschmissen, auch wenn er einer der Besten auf dem Gymnasium war, nur um das Musical zu machen – der Erfolg gab ihm recht. Danach trennten sich die Wege der beiden – bis sie sich einmal in Babelsberg zufällig wiedertrafen, ohne zu wissen, dass beide in der Zwischenzeit fast Nachbarn waren. „Wir haben uns sofort zusammengesetzt und angefangen, Songs zu schreiben“, sagt Rohde. Die Band sei dann auf fünf gewachsen, Songs wurden aufgenommen. Die Bewerbung für das „Emergenza“ sei zunächst nur eine Spaßidee gewesen. „Andere Bands hatten zwar mehr Leute, aber wir hatten die höchste Jury-Wertung – besser als andersrum“, freut sich Rohde, der der Band auch den Namen verpasste. „Der Spitzname noch aus alten Zeiten Ende der 80er, als wir noch Fußballplätze selbst gebaut haben – da ist irgendwie Rudi Völler hängen geblieben.“

Der Sieger vom Finale am Freitag fährt dann auf das „Taubertal-Festival“ im fränkischen Rothenburg und trifft auf die zwei Sieger aus Süd- sowie Westdeutschland, außerdem noch auf insgesamt 20 Bands aus 18 Ländern. Dem Weltsieger winkt dann eine USA-Tournee mit einer noch unbekannten amerikanischen Band. Bis dahin ist es aber noch ein Stück. 

Rudy am Freitag, 3. Juli, ab 19 Uhr im "Astra-Kulturhaus" Berlin, Revaler Str. 99. In Potsdam ist die Band am Samstag, 11. Juli, im Rahmen der "Stadt für eine Nacht" im Waschhaus zu sehen

Oliver Dietrich

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