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Kultur: Extravagant und fantasievoll

Kammerkonzert mit der Kammerakademie

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Dass es in der geordneten musikalischen Welt des Barock auch sehr extravagant hergehen konnte, wird durch dieses Programm bewiesen, das zahlreiche fantasievolle, abseits des Üblichen stehende Werke präsentiert. Theater und Literatur gaben immer wieder Anregungen zu vergnüglichen Experimenten. Auch weniger bekannte Komponisten zeigen sich als großartige musikalische Unterhalter, die mit viel Lust an musikalischen Illustrationen arbeiteten. Am kommenden Sonntag, dem 18. Januar, präsentiert die Kammerakademie Potsdam in der Reihe „Kammermusik im Foyer“ um 16 Uhr unter dem Titel „Scherzi musicali“ ein ungewöhnliches Konzert im Nikolaisaal: Yuki Kasai und Christiane Plath (Violine), Annette Geiger (Viola), Christoph Hampe (Violoncello) und Tobias Lampelzammer (Kontrabass) von der Kammerakdemie bringen mit den befreundeten Musikern Björn Colell (Theorbe) und Christine Kessler (Cembalo) ein barockes Programm voll musikalischer Scherze und humorvoller Szenen zu Gehör.

So sind in Johann Heinrich Schmelzers Balletto à 4 („Fechtschule“) die ausgeteilten Fechthiebe deutlich zu hören. Carlo Farinas „Capriccio stravagante“ bezieht den Witz aus der Nachahmung verschiedener Musikinstrumente und Tierlaute. Georg Philipp Telemanns Bezeichnung „arlechinoso“ für den letzten Satz seines B-Dur-Divertimentos spielt mit intellektuell unterfütterter Spaßmacherei und Ruprecht Ignaz Mayrs Passacaglia („Pythagorische Schmids-Fuencklein“) bezieht sich auf die Entdeckung der Zahlenverhältnisse musikalischer Intervalle. Die verschiedenartigen Einflüsse gelangen in diesem Programm zu einer Synthese: Barocke Gelehrsamkeit und Musizierfreude halten sich die Waage und vereinigen sich zu einem farbigen musikalischen Bild. Der Eintritt kostet 15 Euro. PNN

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