Kultur: Farbe als Sprache
Anke Stemmann spricht über Siegward Sprotte
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Die Welt farbig sehen. Tun wir das nicht? Mitnichten. Der Alltag erscheint so manches Mal grau. Sähen wir die Dinge nur schwarz-weiß, wie viele Nuancen und Perspektiven würden uns dabei verschlossen bleiben? Darüber spricht Anke Stemmann in ihrem Vortrag „Die Welt farbig sehen“ am Donnerstag, 4. Juli, um 19 Uhr im Potsdam Museum, Am Alten Markt. Im Zentrum des Vortrags steht einmal mehr der Maler Siegward Sprotte, der mit einer Retrospektive zum 100. Geburtstag geehrt wird. Der in Potsdam geborene Künstler Siegward Sprotte war ein Farbmaler. Farbe war für ihn die Sprache des Gegenwärtigen, ein „Urelement“. „Die Welt farbig sehen kann nur, wer sein Bewusstsein gegenwärtig erkennend bindet“, notierte der 20-jährige Siegward Sprotte in sein Tagebuch. Dabei maß er der Farbe Blau eine ganz besondere Bedeutung zu, hatte er doch bereits als 13-Jähriger im Bornimer Foerster-Garten, zwischen den Ritterspornen sitzend, die „chromatischen Blautöne“ der zarten Blüten studiert. „Ich glaube an die Farbe als solche“, postulierte er. Und dies eröffnete ihm während seines langen Schaffens die Möglichkeit, zu einem ganz eigenen Verständnis von Fläche und Raum, Zeit, Ruhe und Bewegung in seinen Bildern zu gelangen. Siegward Sprotte nimmt uns mit auf eine besondere Reise in seine farbige Welt und lässt uns teilhaben am Dialog zwischen Mensch und Natur.
Im Potsdam Museum ist noch bis zum 14. Juli, immer dienstags bis sonntags, 10-17 Uhr, donnerstags bis 19 Uhr, unter dem Titel „Die Welt farbig sehen“ eine große Retrospektive zum 100. Geburtstag des Potsdamer Malers Siegward Sprotte zu sehen. Auf einer Fläche von 600 Quadratmetern wird Sprottes Lebenswerk in seiner Komplexität gezeigt: 175 Arbeiten des Künstlers, die von 1929 bis 2003 entstanden sind. Der Eintritt kostet 5, ermäßigt 3 Euro. Der Eintritt für den Vortrag kostet 6 Euro. PNN
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