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Zwei reichen! Volker Schlott (l.) und Falk Breitkreuz in Aktion.

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Kultur: „Favo-Riten“

Wenn Sopransaxophon auf Bassklarinette trifft

Stand:

Es klingt schon paradox. Da kommen der Sopransaxophonist Volker Schlott und der Bassklarinettist Falk Breitkreuz zusammen, um in der kammermusikalischen Konstellation eines Duos zu musizieren, gleichzeitig aber wollen sie wie eine ganze Band klingen. Doch für Schlott ist das weniger ein Widerspruch, sondern eine Art Herausforderung und gleichzeitig musikalisches Alleinstellungsmerkmal. Am morgigen Samstag kann sich jeder ab 19.30 Uhr im Kulturraum von Vision BBS in der Benkertstraße 2 selbst davon überzeugen, ob das Duo Favo wirklich wie ein ganze Band daherkommt.

„Der gemeinsame Klang von Sopransaxophon und Bassklarinette ist erstaunlich“, sagt Schlott. Bass, Rhythmus und Melodie, all das geben beide Instrumente her. Und immer wieder sei es das Publikum, das nach einem Konzert von Favo auf die beiden Musiker zukomme und sich erstaunt zeigt über das, was Sopransaxophon und Bassklarinette so hergeben.

Angefangen hat das Zusammenspiel von Volker Schlott und Falk Breitkreuz ausgerechnet in Sibirien. Dort waren sie im Jahr 2007 mit der Band Fun Horns auf Tour. Und weil es sonst nicht viel in Sibirien zu tun gab, trafen sich Schlott und Breitkreuz immer wieder schon vor der allgemeinen Bandprobe, um gemeinsam Lieblingslieder aus Jazz, Pop und Klassik zu spielen. Musikalisch hat es zwischen den beiden dann sehr schnell gefunkt. Der vielschichtige und trotzdem transparente Klang ihrer Instrumente hatte sie schnell überzeugt. Und dann war da auch dieses blinde Verständnis, die berüchtigte Chemie, die einfach stimmte, die darüber entscheidet, ob wirklich Musik entsteht oder ob da nur zwei Musiker zusammenspielen. Die musikalische Herangehensweise mit den gemeinsamen Lieblingsliedern, wie Schlott und Breitkreuz sie im Proberaum im fernen Sibirien aus dem Stehgreif heraus zelebrierten, ist zum Programm geworden, das sich schon im Namen des Duos wiederfindet.

Favo ist die Abkürzung für Favoriten. Und „Favo-Riten“ ist auch das Album überschrieben, das Schlott und Breitkreuz im vergangenen Jahr aufgenommen haben und das im Januar erschienen ist. Neben eigenen Stücken sind es vor allem Kompositionen von Piazzolla und Puccini, Pat Metheny und Bobby Mc Ferrin; ja und auch von den Beatles, die hier von dem Duo in eigenwilligen Variationen präsentiert werden. „Der Wiedererkennungseffekt ist immer da, aber auch genug Raum für Improvisationen“, sagt Schlott. Improvisationen, die bei diesen beiden gestandenen Musikern immer auch Ausdruck reinster Spielfreude sind. „Da überraschen wir uns bei Konzerten immer wieder selbst“, so Schlott. Viel mehr kann man sich als Publikum da wohl kaum noch wünschen. Dirk Becker

Favo am morgigen Samstag, 19.30 Uhr in der Benkertstraße 2. Eintritt: 16 Euro, Reservierungen unter Tel.: (0331) 200 57 65

Dirk Becker

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