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Kultur: Feiern wie zu Königs Zeiten

Ab nächstes Jahr gibt es Höfische Festspiele

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Ab 2010 wird Potsdam um ein Festival reicher: Einmal jährlich im Juli soll zu den „Höfischen Festspielen Potsdam“ geladen werden. Die einzigartige Preußische Schlösserlandschaft dient dabei als Kulisse lebender Bilder: für pantomimische Tänze, Maskeraden, festliche Tafeln, Kostümbälle oder Pferde-Carousells. Der Förderverein mit den Vorstandsmitgliedern Kaspar von Erffa, Anna Raschke und Christina Siegfried möchte historisch überlieferte, dokumentierte Festlichkeiten des preußischen Hoflebens aus dem 18. und 19. Jahrhundert erforschen, rekonstruieren und sie behutsam den heutigen Sehgewohnheiten anpassen. Schließlich sollen sie an jenen Originalschauplätzen wieder aufgeführt werden, für die sie einstmals erschaffen wurden.

Wie das „Fest der Weißen Rose“, das einst zu Ehren von Elisabeth – Schwester König Friedrich Wilhelms IV. und russische Zarin – gegeben wurde. Dazu hüllten sich die Feiernden und Künstler in mittelalterliche Trachten und erinnerten in Spielen, Turnieren oder in Theateraufführungen an jene Zeit. Beim Musizieren ging es indes meist zeitgenössisch zu.

„Was wir heute eher mit den Schlössern in Versaille bei Paris oder Schönbrunn in Wien verbinden – rauschende Feste mit extravaganter Ausstattung und erlesenem Festprogramm – gab es in seiner speziell preußischen Variante auch in Berlin und im ,preußischen Arkadien’ Potsdam“, so die Veranstalter. Diese heute fast vergessenen, feinsinnigen und oftmals sehr verspielten Werke höfischer Festkultur widersprächen deutlich dem bis heute tradierten, militärisch-ernsten Preußenbild, so der Verein, der am 20. Februar im Schloss Lindstedt seine Gründung feiert. Er werde versuchen, eine verloren gegangene Festkultur wiederzubeleben und sie als neue kulturelle Marke auch unter kulturtouristischen Aspekt zu etablieren. JÄ

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