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Kultur: Ferner Einsatz

Dirk Kurbjuweit liest Sonntag aus „Kriegsbraut“

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Warum meldet sich jemand freiwillig für den Einsatz in Afghanistan? Für die junge Esther ist es eine Möglichkeit, ihrem bislang ziellosen Leben Halt zu geben. Nach der zweiten großen Enttäuschung in der Liebe beschließt sie, Soldatin zu werden. Auf die Kraft ihres Körpers kann sie sich verlassen, wenn die Seele schon haltlos herumirrt. In dem spannungsreichen und auch unterhaltsamen Roman „Kriegsbraut“ erzählt Autor Dirk Kurbjuweit die Geschichte einer Selbstfindung und zugleich den Alltag in dem scheinbar so weit entfernten Krieg.

Staub, betäubende Hitze und scheinbare Langeweile, in der stets Anschläge drohen, bestimmen die Tage im Bundeswehrcamp. Kurbjuweit, der am morgigen Sonntag um 11 Uhr im Literarischen Salon der Villa Schöningen mit seinem Buch zu Gast ist, beschreibt anschaulich das kasernierte Stubenleben der Frauen und auch die erotische Spannungen zu den männlichen Soldaten. Mit erzählerischer Stärke schafft er eine atmosphärische Dichte, die den Kriegseinsatz sehr greifbar werden lassen. Und er macht auch keinen Bogen um die Komik des Lebens. Der Spiegel-Redakteur verfällt nicht in eine Bebilderung politischer Thesen, sondern zeigt die Verlorenheit der Soldaten in diesem fremden Land. Aber auch dort bricht sich die Liebe Bahn: Als Esther die Chance bekommt, Patrouillenfahrten in die Berge zu machen. Sie lernt ein wildes, schönes, aber unnahbares Land kennen und vor allem den rätselhaften Schulleiter Mehsud. Zu ihm entwickelt sich eine zarte, riskante Beziehung entgegen aller Regeln. JÄ

Lesung Dirk Kurbjuweit, Sonntag, 27. November, 11 Uhr, Villa Schöningen innerhalb des Lesemarathons „Stadt, Land, Buch“ des Börsenvereins

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