Kultur: Frank Bösch spricht über Moralpolitik
1896 startete Johannes Lepsius seine erste Kampagne gegen die Massenmorde an den Armeniern, der später im Ersten Weltkrieg weitere folgten. Diese Anklagen beruhten auf Lepsius’ persönlichem Engagement, standen aber im Kontext einer neuen Moralpolitik.
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1896 startete Johannes Lepsius seine erste Kampagne gegen die Massenmorde an den Armeniern, der später im Ersten Weltkrieg weitere folgten. Diese Anklagen beruhten auf Lepsius’ persönlichem Engagement, standen aber im Kontext einer neuen Moralpolitik. Verschiedene Politiker wie August Bebel oder Matthias Erzberger traten nun in den erstarkenden Massenmedien und Parlamenten zum Beispiel gegen die Gewalt in den Kolonien an. Auch in den westlichen Nachbarländern erhoben Intellektuelle und Journalisten öffentlich ihre Stimme, um gegen Unrecht zu protestieren. Ebenso wie Lepsius arbeiteten sie mit anschaulichen Berichten und Bildern, um Mitleid und Hilfe zu erreichen.
In seinem Vortrag „Kampagnen gegen Massenmorde“ spricht Frank Bösch, Professor für deutsche und europäische Geschichte an der Universität Potsdam und Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung, am morgigen Freitag um 19 Uhr im Lepsiushaus Potsdam in der Großen Weinmeisterstraße 45 über das Aufkommen der Moralpolitik im ausgehenden 19. Jahrhundert und bietet ein breites Panorama jener neuen Moralpolitik, zu der Lepsius von Potsdam aus maßgeblich beigetragen hat. Der Eintritt ist frei. PNN
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