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Kultur: Freuet euch!

Konzert der Städtischen Musikschule in Bornim

Stand:

Die Bornimer Kirche mit ihrer eindrucksvoll hochgewölbten, dunklen Holzdecke und dem altehrwürdigen Gestühl ist seit mehr als zehn Jahren Ort für das traditionelle Adventskonzert des Gemischten Chores und des Streichorchesters „Plus“ der Städtischen Musikschule. Ein großes Publikum fand den Weg in das Gotteshaus, um sich einstimmen zu lassen auf weihnachtliche Vorfreude und Besinnlichkeit.

Die erwartungsvolle große Zuschauerschar erlebte ein abwechslungsreiches Programm mit Instrumentalstücken, internationalen Liedern zur Weihnacht und Vokalsätzen von Praetorius, Vivaldi, bis Brahms, Mascagni und Pärt.

Für die Nachwuchstalente des Orchesters dürfte das Konzerte besonders aufregend gewesen sein, denn ein Großteil von ihnen musizierte überhaupt das erste Mal vor Publikum. Und das nicht nur als eigenständiges Ensemble, sondern auch mit Solisten und mit dem Chor zusammen in wichtiger Begleitfunktion. Nachdem erst einmal alle Instrumente eingestimmt waren, ging es hochkonzentriert mit einem Kanon nach Johann Pachelbel los. Da musste man sich finden, aber die souveräne und präzise Leitung von Marion Kuchenbecker, unter deren Leitung das gesamte Konzert stand, hielt alle zusammen. Mit Händels „Joy to the world“ musizierten sie dann den ersten Titel mit dem Chor gemeinsam, was allen einen freudigen Einstieg in das Folgende vermittelte. Aus dem instrumentalen Teil sei noch das Andante des a-Moll-Fagottkonzerts von Vivaldi hervorgehoben, in dem Juliane Beschnidt mit schön ausgeglichen-rundem Fagottton den Solopart meisterte, aufmerksam in den Solopassagen begleitet von Robert Niemeyer am Cello und Hannah Stolle am Klavier. Das „Wiegenlied“ von R. Gottschlink wurde zur Bewährungsprobe für die jungen Bläser des Orchesters, die sie recht gut meisterten. Deutlich entspannter waren dann alle bei der Sache, als es an die Filmmusik aus „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ ging. Ein Ohrwurm, der auf die Liebe der jungen Musiker allemal getroffen ist.

Auch der Gemischte Chor schien die Atmosphäre zu genießen, zeigte sich gut aufgelegt und bestritt ein stilistisch breites Repertoire. Als anspruchsvollster Teil erwiesen sich die Ausschnitte aus Camille Sant-Säens „Oratorio de Noël“, die von Tobias Scheetz am Klavier begleitet wurden.

Freilich vermisste man die farbige Fundamentwirkung der originalen Orchesterpartitur, dennoch bereicherten das stimmeinheitlich-durchhörbar gesungene Gloria, das mit forschem Zugriff interpretierte „Quare fremuerunt“, das die beteiligten Chorsolistengruppen bis an die Leistungsgrenze fordernde „Con surge“ und das mit den Streichern gemeinsam musizierte „Tollite hostias“ das Programm um eine ganz eigene Nuance. Insgesamt relativ forsch in den Tempi und nicht immer in guter Textverständlichkeit erklangen bekannte und weniger bekannte weihnachtliche Weisen. Machte sich im „Psallite“ ein wenig Hektik breit, so genoss man Arvo Pärts „Bogoroditse Djevo“ in weitem Spannungsbogen. Eine besonders gelungene Interpretation kam mit „So blest a sight“ zu Gehör. Die Sopransolistinnen ließen diese altenglische Melodie schön ins Schwingen kommen, einfühlsam vom Chor begleitet.

Sichtlich beglückend für alle beschloss das gemeinsame Singen von „O du fröhliche“ und „Stille Nacht“ das stimmungsvolle Konzert. Kristine Janßen

Kristine Janßen D

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