Kultur: Friedrich II. und Voltaire haben Zoff Buchneuerscheinungen im „Literarischen Salon“

„Friedrich streichelte Voltaire mit königlicher Samtpfote. Voltaire schien vergessen zu haben, dass es eine Tigertatze war, deren Hieb ihn zerschmettern konnte.“ Voltaire und Friedrich II. - eine ungleiche Beziehung. Passend zum Jubiläumsjahr 300 Jahre Friedrich II. erschien die Novelle „Sire, ich eile“ von Hans Joachim Schädlich, die sich dem Verhältnis von Voltaire und Friedrich II. annimmt. Auf Drängen Friedrichs kommt Voltaire an den Hof des Königs von Preußen. Dieser hofft auf einen geistvollen Gesprächspartner – und auf einen Korrektor seiner eigenen poetischen und philosophischen Schriften. Bald erweist sich, dass Voltaire und Friedrich nach Temperament und Lebensgewohnheiten unverträglich sind. Es kommt zum Bruch.

Aus diesem und drei weiteren neu erschienenen Werken wird es im mittlerweile 5. „Literarischen Salon“ am kommenden Sonntag um 18 Uhr im „nachtboulevard“ Kostproben geben. Die Potsdamer Literaturhändler Carsten Wist und Gretel Schulze vom Kabarett „Obelisk“ diskutieren gewohnt kritisch die gerade auf der Leipziger Buchmesse vorgestellten Werke. Christian Krachts kontrovers diskutierter Roman „Imperium“ wird genauso unter die Lupe genommen wie T.C. Boyles apokalyptisches Buch „Wenn das Schlachten vorbei ist“. Auch das Werk einer Frau wird analysiert, Jennifer Egans mosaikhafte Geschichte vom Ende des amerikanischen Traums „Der größere Teil der Welt. Schauspieler Jan Dose vom Hans Otto Theater wird aus den Büchern lesen. Moderiert wird der „Literarische Salon“ von Oliver Geldener. kip

„Literarischer Salon“ im „nachtboulevard“ am kommenden Sonntag, dem 18. März um 18 Uhr, Reithalle, Schiffbauergasse. Der Eintritt kostet 4 Euro. Karten unter Tel.: (0331) 98 11 8 oder kasse@hansottotheater.de