Kultur: Fusion von Electro-Jazz und Powerfunk Footprint Project am Freitag in der Westkurve
Es ist eine Fusion, und damit natürlich auch ein Wagnis, was das Sextett Footprint Project musikalisch macht: Eigentlich könnte die Band nämlich eine klassische Jazzband sein, mit Gitarre, Saxofon, Schlagzeug und Synthesizer – aber das greift zu kurz. Was das Potsdam-Berliner Ensemble als „Powerfunk“ bezeichnet, ist an der Schnittstelle zwischen elektronischer Musik und klassischem Jazz angesiedelt.
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Es ist eine Fusion, und damit natürlich auch ein Wagnis, was das Sextett Footprint Project musikalisch macht: Eigentlich könnte die Band nämlich eine klassische Jazzband sein, mit Gitarre, Saxofon, Schlagzeug und Synthesizer – aber das greift zu kurz. Was das Potsdam-Berliner Ensemble als „Powerfunk“ bezeichnet, ist an der Schnittstelle zwischen elektronischer Musik und klassischem Jazz angesiedelt. Ein Grund dafür ist, dass die für elektronische Musik üblichen Beats nicht aus einem technischen Gerät stammen, sondern per Beatboxing gemacht werden. Was so technisch klingt, ist ein natürliches Instrument: die Stimme.
Ursprünglich gründete sich das Footprint Project als Zusammenschluss für Jamsessions – bis das Jammen irgendwann nicht mehr ausreichend war und erste Songs entstanden. Und es den ersten Auftritt gab: Zur Potsdamer „Stadt für eine Nacht“ stand das Sextett erstmalig auf einer Bühne, es folgten Auftritte in Berlin, Halle und wieder in Potsdam. Am kommenden Freitag gibt es wieder ein Heimspiel, diesmal Open Air in der Westkurve: Unter dem Motto „Mach ma bunt“ veranstaltet das Stadtteilnetzwerk Potsdam-West ein „Kiezerwachen“. Und Footprint Project sind ab 20 Uhr dabei, diesmal sogar mit einer Neuerung: Das erste Mal steht eine Sängerin mit auf der Bühne.
In eine richtige Schublade scheint die Band einfach nicht zu passen: Beatbox-Funk ist eine, oder Jazz-Electro, aber wer in der elektronischen Musik zu Hause ist, wird einige Elemente mehr entdecken. Als einen Versuch, Jazzklänge und flächige Sounds mit tanzbarer Musik zu kombinieren, beschreibt Gitarrist Leonard Hanselmann die Band: „Die Liebe zum Rhythmus kommt immer durch.“ Da muss eben auch mal die Gitarre als perkussives Instrument herhalten – und eben die Beatbox: „Die Beatbox kann natürlich nicht so viele perkussive Elemente wie ein Schlagzeug produzieren“, sagt Hanselmann. Aber es klingt dennoch beeindruckend – schließlich sind trotz ihres jungen Alters Profis am Werk: Die meisten sind Schüler, zwei sind Studenten. Der Jüngste der Band, Keyboarder Moses Vester, ist in Potsdam auch kein Unbekannter – der 16-jährige Potsdamer, der nebenbei im kalifornischen Berkeley Musik studiert, gab bereits im Nikolaisaal Konzerte als Jazzpianist. Von der Band wird noch zu hören sein: „Bisher waren unsere Proben immer Steigerungen“, so Hanselmann. old
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